: Demo mit Flüchtlingen
■ betr.: „Demo für Flüchtlinge“, taz vom 30.3. 98
Angesichts der Tatsache, daß von den 2.500 Demonstrierenden mindestens (!) die Hälfte Betroffene, das heißt Flüchtlinge oder/ und deren Angehörige waren, ist die Überschrift schlichtweg falsch und ignorant.
Angesichts der Tatsache, daß der Anlaß der Demonstration ein massiver Angriff auf die Menschenrechte der hier lebenden Flüchtlinge ist, und angesichts der Tatsache, daß es für Flüchtlinge eine enorme psychische Leistung ist, durch Polizeikontrollen hindurch und unter Bullenbegleitung zu demonstrieren, auch angesichts der Tatsache, daß die Demo ein Teil einer bundesweiten Protestwelle gegen das Asylbewerberleistungsgesetz ist, angesichts dieser Tatsachen spricht es für die heutige „Qualität“ der taz, daß sie zu solch einer Demo, die einen Steinwurf von der Kochstraße entfernt stattfindet, nicht einmal einen Schreiberling persönlich schicken kann, sondern statt dessen falsche Agenturmeldungen abkupfert. Elke Schmidt, Neukölln
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
