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Unterm Strich

Der scheidende Gründungsdirektor des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM), Prof. Heinrich Klotz, ist für den Aufbau des Museums mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt worden. Baden- Württembergs Kunstminister Klaus von Trotha (CDU) würdigte den 63jährigen Klotz am Freitag als einen „Visionär der Medienkunst“. Klotz hatte sein Amt zum 31. März mit der Begründung niedergelegt, daß er sich auf den Aufbau des baden-württembergischen Sammlermuseums konzentrieren will. Auf 40.000 Quadratmeter Gesamtnutzfläche soll unter seiner Leitung nun das größte Zentrum für Gegenwartskunst in Deutschland entstehen. Seit dem 1. April ist Gerd Schwandner der kommissarische ZKM-Leiter.

In Wien war am Donnerstag Grundsteinlegung für das Großprojekt Museumsviertel. Auf 67.000 Quadratmetern soll am Rande der Stadt ein moderner Komplex mit Museen, einer Veranstaltungshalle, Cafés und Geschäften entstehen. Hauptanziehungspunkt soll die Sammlung Leopold mit 800 Werken österreichischer Künstler des 20. Jahrhunderts werden, darunter rund 50 Gemälden von Egon Schiele und rund einem Dutzend von Gustav Klimt. Dabei sollen die neuen schlichten Gebäude mit Barockbauten verknüpft werden. Geplant sind auch ein Tabak-, ein Ökologie- und ein Kindermuseum, Künstlerwerkstätten und ein Architekturzentrum.

Das Projekt war im Dezember von der zuständigen Denkmalbehörde genehmigt worden. Eigentlich sollte es schon 1996 begonnen werden, zur Tausendjahrfeier Österreichs. Nach Protesten aus der Bevölkerung, von Seiten der Medien und der rechtspopulistischen Freiheitlichen (FPÖ) von Jörg Haider war es aber immer wieder verschoben worden. Die Kosten werden auf zwei Milliarden Schilling (rund 285 Millionen Mark) geschätzt.

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