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Honduraner hingerichtet

■ In den USA Verurteilter hatte keinen Kontakt zum Konsulat seines Landes

Washington (AFP) – In den USA ist erneut unter Verletzung internationaler Konventionen ein Lateinamerikaner hingerichtet worden. Eine Woche nach der umstrittenen Exekution eines Paraguayers wurde der Honduraner José Roberto Villafuerte gestern kurz nach Mitternacht im Bundesstaat Arizona mit der Giftspritze getötet.

Dem 45jährigen, der 1983 wegen Mordes an seiner Freundin verurteilt worden war, wurde entgegen der Wiener Konsularrechtskonvention nicht erlaubt, Beistand eines Konsularbeamten seines Landes einzuholen. Das US-Außenministerium hatte den Begnadigungsausschuß darauf hingewiesen, allerdings nicht für eine Begnadigung plädiert. Nach Schätzungen von amnesty international (ai) hatten 58 von insgesamt 70 Ausländern, die in den USA zum Tode verurteilt wurden, keine konsularische Hilfe.

Der Oberste Gerichtshof der USA hatte kurz vor der Exekution noch alle Eingaben zum Aufschub der Hinrichtung im Staatsgefängnis Florence in Phoenix abgelehnt. Auch der Begnadigungsausschuß lehnte zuletzt eine Strafumwandlung und einen Aufschub der Exekution ab. Villafuertes Mutter war aus Honduras angereist, um ihren Sohn ein letztes Mal zu sehen. „Ich wollte ihm sagen, daß ich ihm glaube, wenn er sagt, er sei unschuldig“, sagte die 64jährige Elena Villafuerte. In der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa hielten Menschen vor der US-Botschaft eine Nachtwache für den Todeskandidaten.

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