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Allahs Kraft stoppt Kiffer

■ Trotz des 1:0-Erfolgs gegen Jamaika ist die Stimmung beim deutschen WM-Gegner Iran mies

Teheran (taz) – Irans große Fußballsöhne, schwerster WM- Gegner von Deutschland in Montpellier am 25. Juni, kommen allmählich in Fahrt: Im bizarren Duell fundamentale Alkoholfeinde gegen Freunde eines wohlgestopften Pfeifchens aus Jamaica (ebenfalls qualifiziert für Frankreich) gewannen die quirligen Iraner mit 1:0 durch ein Elfmetertor von Mohammad Khakpour (55. Minute).

Die Stimmung in Chomeinis postrevolutionärer Heimat ist trotzdem mies: Die Fans (also alle 60 Millionen EinwohnerInnen) trauern dem früheren brasilianischen Erfolgstrainer Viera hinterher und verhöhnten im 130.000-Mann-Stadion von Teheran den neuen kroatischen Coach Ivic heftig und lautstark. Der spiele zu defensiv, maulten sie, und setzten in ihrer Wut einen wagemutigen deutschen Fotografen einem üppigen Pistazienhagel aus. Ivic' Team hatte zuletzt selbst gegen Kuwait, das fußballerische Liechtenstein Westasiens, nur mit Dusel 1:1 gespielt und am Montag sogar mit Kölns vergöttertem Khodadad Azizi gegen Ungarn 0:2 verloren.

Bielefelds designierte Absteiger Daei und Bagheri waren in Deutschland „festgehalten worden“, wie es die enttäuschten Perser empfanden. Nationalheiligtum Azizi hatte sich am Dienstag abend mit viel Islambier in einer gigantischen Partie zum Sportler des Jahres küren lassen und war entsprechend spieluntauglich koranverkatert. Inschallah! Bernd Müllender

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