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Auf der Jagd

■ USA 1998, Regie: Stuart Baird; mit Tommy Lee Jones, Wesley Snipes u.a.; 133 Min.

Die Hatz auf den vermeintlichen Frauenmörder Dr. Kimble alias Harrison Ford hat ihn 1993 berühmt und zum Oscar-Preisträger gemacht. Die Jagd auf den „Abschaum des Universums“ erhob ihn 1997 als „Man in Black“ zur Kultfigur – kein Wunder also, daß der knochenharte und fast niemals lächelnde Tommy Lee Jones immer weiter auf die Jagd geht: Viereinhalb Jahre nachdem der menschliche Bluthund, United States Chief Deputy Marshal Sam Gerard, Richard Kimble stoppte, ist wieder jemand auf der Flucht. Der Mann heißt Mark Sheridan und soll zwei FBI- Agenten erschossen haben. Natürlich behauptet der Kerl, unschuldig zu sein, aber das tun sie ja alle. Als er per Flugzeug in ein Gefängnis in Missouri überführt wird, stürzt die Maschine bei der Landung ab, der Gefangene kann fliehen – und Gerard darf ihn hetzen. Seine brachialen Methoden bei der Verfolgung werden jedoch ständig von seinem neuen Assistenten Royce in Frage gestellt, der weitaus diplomatischer, weniger schießwütig und sehr viel besser gekleidet ist als der besessene, unzivilisierte Spürhund Gerard, für den die Menschenjagd etwas unübertrefflich Geiles hat und der deshalb immer zuerst schießt und danach die Fragen stellt...

Geradezu sklavisch orientierten sich die Macher an der atemlosen Katz-und-Maus- Struktur von „Auf der Flucht“. Harrison Ford wurde durch Wesley Snipes ersetzt, das Zugunglück durch einen Flugzeugabsturz, es gibt noch mehr technologischen Schnickschnack, dafür weniger Human Touch. Dieser Film ist keine Fortsetzung, sondern ein Remake. Aber Tommy Lee Jones ist trotzdem cool.

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