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Die dritte Kraft

■ Die Blue Devils starten in die neue Bundesliga-Saison

Axel Gernert war einigermaßen erleichtert, daß das Volksparkstadion noch nicht in diesem Sommer umgebaut wird. So können die Hamburg Blue Devils, deren Präsident er ist, all ihre Heimspiele in der Betonschüssel austragen, und er muß sich nicht um eine Ausweicharena kümmern.

Planmäßig verläuft der heutige Kickoff (18:30 Uhr), dem ersten der Teufel in der neuen Bundesligasaison im American Football, dennoch nicht. Der Gegner hieß doch bis zum vergangenen Mittwoch noch Kiel Baltic Hurricanes. Doch dann präsentierten die Fördestädter ihren neuen Hauptsponsor und benannten sich nach ihm in Kiel New Yorker Hurricanes um. Zwar ist dieser Name ziemlich absurd – New York ist von Kiel genauso weit entfernt wie die Hurricanes vom Gewinn der Eurobowl –, aber „die Höhe der Zuwendung rechtfertigt eine solche Namensänderung“, so ein gestand ein Vereinsfunktionär.

Den Devils wird's egal sein, wie der Gegner heißt. Für sie zählt nur der Sieg. Schließlich gehen sie als einer der Favoriten auf die Deutsche Meisterschaft ins Rennen, die sie in der letzten Saison für alle überraschend verpaßt haben. Und dann soll auch noch die Eurobowl verteidigt werden – vergleichbar mit der Champions League im Fußball.

Daß die Blue Devils inzwischen nach den beiden Profi-Fußballvereinen die dritte sportliche Kraft in Hamburg sind, verdanken sie hauptsächlich ihrem Präsidenten. Der clevere Vermarkter hat die Popularität des Sports in der Hansestadt so weit gesteigert, daß den Footballern bei ihren Rempeleien durchschnittlich 12.000 Zuschauer zugucken. Und es sollen noch mehr werden. Dafür wird Gernert schon sorgen. Schließlich hat er auch das Endspiel zur Eurobowl nach Hamburg geholt – als ob er schon geahnt hätte, daß der Stadionneubau verschoben wird. Eberhard Spohd

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