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Krümmel muß bleiben

■ Energieminister Möller sieht keine Chance, AKW bei Geesthacht stillzulegen

Schleswig-Holsteins Energieminister Claus Möller (SPD) konnte die Forderung, das Atomkraftwerk Krümmel bei Geesthacht sofort abzuschalten, nicht erfüllen: Es gebe „keinen Anlaß zur Stillegung“, enttäuschte er gestern abend die versammelten Bürgerinitiativen in der Kleinstadt. Daran änderten auch zwei Gutachten nichts, die das Ministerium als Aufsichtsbehörde beim Darmstädter Öko-Institut sowie beim Berliner Atomrechtler Reiner Geulen in Auftrag gegeben hatte.

Möller war an die Unterelbe gereist, um die Menschen nahe des umstrittenen AKWs über die Studien zu informieren, die sie bislang bestenfalls aus der Presse kannten. Zwar sei nach den Gutachten „nicht auszuschließen“, daß der Einbau wichtiger Teile, unter anderem am Reaktordruckbehälter, in der Vergangenheit „nicht vollständig genehmigt worden ist“. Doch könne „auch nicht belegt werden, daß Krümmel ohne erforderliche Genehmigung betrieben wird“. Folglich gebe es keine „ausreichenden Hinweise“ für die Stillegung.

Der Minister wie auch sein grüner Staatssekretär Wilfried Voigt sehen derzeit nur die Möglichkeit, „vordringlich im sicherheitstechnischen Bereich eine weitere Aufarbeitung“ vorzunehmen. Sprich: Mehr Studien, weitere Analysen.

Es sei eben beim besten Willen nicht so einfach, ein AKW loszuwerden, gestand Möller: „Gutachtern wie Behörde war von vornherein klar, daß mit den Gutachten nur ein erster Schritt zur Klärung der komplexen Fragestellungen eingeleitet werden konnte.“

Die Menschen vor Ort befriedigt das wenig: Seit 1989 sind in der Region zehn Kinder, ein Jugendlicher sowie zehn Erwachsene an Leukämie erkrankt. Der Verdacht lastet auf Krümmel. hh

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