: Ist der HVV zu teuer?
Ein Ausflug von der Sternschanze in den Stadtpark kostet 8,40 Mark. Ist das angemessen?
Martin Schmidt, GAL-Fraktions-Vize: „Die Einzelpreise klingen hoch, aber im Vergleich zu anderen Städten sind sie durchaus angemessen. Und im Vergleich zum Auto lügen sich die Leute nur eins in die Tasche. Das ist und bleibt teurer. Außerdem verhandeln wir ja gerade über ein Sonderticket für Sozialhilfeempfänger.“
Eine Fahrt von Eimsbüttel zum Kiez und per Nachtbus retour kostet nun 10,40 Mark.
Rachel Jacobsohn, Grüne Jugend: „Das ist zu teuer! Ist man zu dritt unterwegs, kann man sich dafür ja schon ein Taxi leisten. Wenn ich Freunde für den HVV gewinnen will, fragen die: ,Bist du bescheuert? Wer soll das bezahlen?' Die Preise werden von Berufspolitikern abgesegnet, die nicht mehr auf die U-Bahn angewiesen sind.“
Fährt eine Mutter mit ihrem Sohn vor 9 Uhr zum Arzt, zahlt sie insgesamt 16,80 Mark.
Antje Radcke, GAL-Sprecherin: „Das ist eine Menge Geld. Aber die Fahrpreiserhöhung muß man auf zwei Ebenen sehen: Einerseits war das eine politische Entscheidung, mit der wir auch Angebotsverbesserungen durchgesetzt haben. Andererseits haben Preiserhöhungen natürlich irgendwann eine Grenze.“
Eine Wilhelmsburgerin möchte zum Arzt in die City. Hin und zurück macht das 8,40 Mark.
Bernd Reinert, CDU: „Das ist absolut nicht angemessen. Das Tarifsystem des HVV muß dringend überarbeitet werden. Die Kurzstreckenkarte gilt nur für bis zu zwei Stationen; alle Fahrten, die darüber hinausgehen, kosten ein- und dasselbe. Das kann doch nicht angehen. Ich könnte mir ein System mit vier Tarifzonen vorstellen.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen