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Unterm Strich

Der unter Druck geratene Generalintendant der Deutschen Oper Berlin, Götz Friedrich, hat am Montag einen Parlamentsausschuß über die am Wochenende in seinem Haus bekanntgewordene Finanzkrise informiert. Die Oper hat bei einem Etat von 85 Millionen Mark ein Defizit in Höhe von 19 Millionen Mark. Der Personalrat der Oper wird ebenfalls über die Situation beraten. Die Stimmung im Hause sei nach Bekanntwerden des ganzen Ausmaßes der Finanzprobleme nicht die beste, sagte der Vorsitzende des Personalrats, Reiner Weisbach, der dpa. „Natürlich haben wir schon länger über die notwendigen Sparmaßnahmen beraten. Wenn nun aber das ganze Ausmaß der finanziellen Situation klar wird, dann macht man sich schon Gedanken.“ Eine Ablösung des Generalintendanten habe der Personalrat aber nicht gefordert. „Das konnten wir auch gar nicht, weil sich der Personalrat über die Fakten noch kein klares Bild machen konnte.“ Man warte jetzt die Anhörungen im Unterausschuß Theater des Abgeordnetenhauses ab und werde danach die Situation beraten.

Der spanische Maler Lucio Munoz ist tot. Wie die Tageszeitung El Pais gestern berichtete, ist Munoz am Sonntag in Madrid im Alter von 68 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Munoz gehörte zur Gruppe der „Madrider Realisten“. Kurz vor seinem Tod hatte der Maler noch ein zwölf mal zwölf Meter großes Wandbild mit dem Namen „unfertige Stadt“ für das neue Parlamentsgebäude der autonomen Region Madrid im Süden der spanischen Hauptstadt fertiggestellt.

Andrew Lloyd Webber will entgegen Spekulationen über eigene Finanzprobleme auch den ausländischen Anteil an seiner Musical-Produktionsfirma übernehmen. Der Komponist und Multimillionär erklärte in einer Stellungnahme, er wolle die bisher von PolyGram gehaltenen 30 Prozent seiner Really Useful Group (RUG) zurückkaufen. Die mehrheitlich in holländischem Besitz stehende PolyGram war vor kurzem von der kanadischen Seagram-Gruppe übernommen worden. Webber reagierte laut dem britischen Independent vom Montag auf Berichte über ein angebliches Kaufinteresse von Michael Ovitz, einem früheren Disney-Manager. Der finanzkräftige Investor im Entertainment-Geschäft wolle bis zu 450 Millionen Mark in die Produktionsfirmen von Erfolgsmusicals wie „Phantom der Oper“ und „Cats“ stecken. Allerdings hält Webber das Vorkaufsrecht.

Kleiner als Cannes, aber auch immer wieder schön ist das Filmfest in Emden. Dort wurde am Wochenende der mit 7.500 Mark dotierte, erstmals ausgeschriebene Filmpreis des DGB in Niedersachsen und Bremen an die britische „Amber Team“-Produktion „The Scar“ (Die Narbe) vergeben. Der Jurypreis in Höhe von 15.000 Mark ging an den niederländischen Schauspieler und Regisseur Jeroen Krabbé für sein Erstlingswerk „Left Luggage“.

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