Antworten auf Letzte Fragen

Wie heißt das Gerät mit Holzgriff und dunkelrotem Gummistopfen, mit dessen Hilfe man Abflüsse reinigen kann? (16.5. 98)

Wir nennen es „Stopfer“, wobei natürlich zu berücksichtigen ist, daß es sich bei einer badischen Aussprache weit weniger dramatisch anhört. Warum das Ding so heißt, ist mir nicht ganz klar, es sollte doch versucht werden, etwas aus dem Abfluß zu holen und es nicht dortselbst hineinzustopfen. Jedenfalls haben wir beim letzten Mal (selbstverständlich an einem Wochenende) einen Fachbetrieb gerufen, aber das tut ja nichts zur Sache.Micha Matt, Freudenstadt

Natürlich Plömpel. Warum, weiß ich nicht.Axel Wippermann, Berlin

Also ich behaupte, das Ding hat keinen Namen, und kann diese Behauptung durch folgenden Vorfall belegen: Kürzlich war ich im Fachgeschäft und verlangte so ein Pfffft fürs Waschbecken, dabei untermalte ich mein Anliegen durch die entsprechende unanständige Handbewegung. Der angesprochene Fachverkäufer legte mir ohne die in diesen Fällen übliche Belehrung seine Modelle zur Auswahl vor.Sylvia Schell, Berlin

Das Ding heißt Pümpel, schließlich pumpt man/frau damit oder besser gesagt pümpelt.Susanne Bünte, Göttingen

Seit jeher habe ich mich gewundert, warum das Ding Stöpsel oder Stops genannt wird. Eigentlich müßte es doch Entstöpsel oder Entstops heißen! Mein Mann sagt, in Süddeutschland heißt das Ding Saugstopfer, in Norddeutschland Stopfsauger. Wir bezeichnen es als chemiefreies, mechanischen Abflußreinigungsgerät.Margot und Reinhard Brünner, Reichertshofen

Dieses praktische Ding nennt sich Pömmpel. Einige Franken nennen es auch Klostopfer.Iris Gehring, Würzburg

Das Ding heißt in Franken Ruckzuck.W. + K. Pilz, Bernburg

Dies nützliche Gerät trägt den Namen Pümpel. Und zwar wurde es erfunden in einem mecklenburgischen Ort, der dafür mit dem Ehrennamen „Pümpelhagen“ bedacht wurde. Eigentlich bekannt geworden ist diese Ortschaft aber durch Fritz Reuter, der sie in seinem Buch „Ut mine Stromtied“ beschrieben hat.Greta H. Krenz & Consorten, Hamburg

Der Saugglockenverkäufer meines Vertrauens nennt dieses Ding Pumpfix. Er wußte aber, was ich wollte, als ich eine Saugglocke verlangte.Stephan Woerner

Es handelt sich um ein Gerät aus der Familie der Stampfer. Während jedoch bei Artgenossen wie Kartoffelstampfer oder Wäschestampfer das Bestimmungswort des Kompositums anzeigt, was hier stampfend bearbeitet werden soll, begnügt man sich bei diesem Gerät – vielleicht weil die zu bearbeitende Angelegenheit keine einheitliche Materie und eher unappetitlich ist – lapidar mit dem Hinweis auf das Material, aus dem der eigentlich erfolgversprechende Teil des Geräts, die Saugglocke, gefertigt ist: Gummi. Das Gerät heißt Gummistampfer.Uta Eckensberger, Saarbrücken

Strunz, was sonst?Margot Niemetz, Frankfurt/M.

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Sollte eine Bushaltestelle vor oder hinter der Ampel sein, damit der Bus weniger warten muß? (23.5.98)

Im Grunde genommen ist beides falsch, da es nur sieben Prozent der deutschen Busfahrer schaffen, ihre Fahrweise mit den Jahren exakt an die Ampelschaltung anzupassen. Andere Faktoren wie Fahrgastfluktuation oder Handtasche-in- der-Tür-steckengeblieben verhindern eine solche Anpassung ebenfalls. Die einzig sinnvolle Alternative ist daher, Bushaltestellen sowohl vor als auch nach der Ampel zu installieren und es der Kompetenz und dem Entscheidungsvermögen des Busfahrers zu überlassen, an welcher Haltestelle er hält. Dies sorgt natürlich für viele Verwirrungen unter der hiesigen Bevölkerung und belastet zudem die ohnehin schon sehr schmale Stadtkasse. Doch alle technischen Neuheiten hatten anfangs mit Schwierigkeiten zu kämpfen, da wäre die Bushaltestellenverdoppelung vor und nach ampelgeregelten Kreuzungen und Einmündungen nur ein Beispiel unter vielen. Die Vorteile liegen schließlich auf der Hand: Wer bisher händeringend die Ladenöffnungszeiten verfluchte, weil er eine Minute nach 20 Uhr kein Brot mehr kaufen konnte, kann entsprechend der neuen Regelung noch beliebig viele Einkäufe erledigen, obwohl er immer noch den gleichen Bus benutzt. Für alle anderen ist die Regelung natürlich sinnlos.Martin Reischke, Rostock

Man muß in jedem Fall warten. Ist die Haltestelle vor der Ampel, dann stauen sich die Autos vor dem roten Licht, und mitten im Stau steckt der Bus und kommt nicht voran und in die Haltestellenbucht. Manchmal fehlen nur drei Zentimeter, und der Autofahrer, dessen Auto vor dem Bus steht, ist leider immer der Dümmste von allen, er merkt nicht, daß er zum Glück für die Welt einfach nur diese drei Zentimeter vorrollen müßte, um den Bus in die Bucht zu lassen.

Ist der Bus dann endlich an der Haltestelle, konnte endlich ein- und ausgestiegen werden, hat der Busfahrer Mühe, die Kiste wieder einzufädeln: Ist die Ampel grün, lassen die Autofahrer ihn nicht rein, weil sie schnell noch bei Grün oder auch Gelb hinüberwollen. Ist die Ampel rot, stauen sich die Autos sofort wieder und können den Bus nicht mehr hineinlassen, und der dümmste Autofahrer steht jetzt vorne und hat nicht mitbekommen, daß drei Zentimeter weniger alle selig gemacht hätten…

Ist die Haltestelle hinter der Ampel, muß man natürlich genauso lange warten, aber es ist nicht ganz so frustrierend, da dem Bus eben immer dreißig Meter fehlen oder dreihundert, nie aber drei Zentimeter. Und immerhin kommt der Bus schneller wieder hinein in den Verkehr, wenn die Autos wieder Rot haben. Aus psychologischen Gründen sollten die Verkehrsbetriebe also die Haltestellen eher hinter die Kreuzungen legen. Noch besser: vor der Kreuzung und dann eine Einfädelmarkierung für den Bus. Dann ist er nämlich ganz vorne in der Schlange und hat auch einmal grüne Welle. Mal abgesehen davon, daß es sich für ÖPNV-Benutzer gut anfühlt, wenigstens einmal vorne zu sein. Das allerbeste, das wurde klar, sind Busspuren, gefolgt von Straßenbahnen samt Straßenbahnspuren, sodann autofreie Sonntage und letztlich die Abschaffung des Autos…Rainer Loose, Hamburg

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Was ist besser: Öfter billige Socken kaufen oder selten teure? (23.5.98)

Die Antwort hängt direkt mit der Häufigkeit des Zehennägelschneidens zusammen. Schneidet man seine Nägel oft, kann man getrost und selten teure Socken kaufen, da diese weniger verschleißen. Ist man aber schneidefaul, so empfiehlt es sich, billigere Socken zu kaufen, was man wegen der Löcher auch häufiger tun muß.Claus Langbein, Kornwestheim

Unter vernunftbedingten Haltbarkeitsaspekten wohl letzteres. Da die Welt der Socken aber eine geheimnisvolle ist, in der eh schon überhaupt nichts mit rechten Dingen zugeht, sollten Verfechter der „Selten, teuer“-Variante immer bedenken, daß jedes Paar Socken, ganz gleich, ob teuer oder nicht, nach spätestens drei Wäschen nur noch aus einer Socke besteht. Die andere ist auf ewig im Waschmaschinen-Orkus verschwunden. Ich persönlich ziehe billige Einzelstücke den teuren vor.Lorenz Ritter, Hamburg

Weder noch. Aus meinen Beobachtungen reüssieren die Leute meiner Umgebung mit der Billig&-selten-Variante: Die militanten Genossen der Großzeh-Befreiungsfront, die Ewig-Sommer-im- Hirn-barfuß-Fraktion und meine Oma („Stopfen gehört nun mal zum Leben“). Zur ökonomisch optimalen Lösung kommen wir jedoch über die Sockenfarbe. Der noch andauernde Feldversuch der Regierung hat wichtige Aufschlüsse bzgl. roter Socken erbracht: Diese verhelfen zumindest rechten Politikern zu langlebigen und billigen Argumentationsmärschen.Marion Heinemann, Berlin

Die Frage offenbart eine völlige Unkenntnis der Kriterien für eine gute Socke. Denn die Kaufalternative oft und billig versus selten und teuer impliziert, daß teure Socken sich dadurch auszeichnen, daß sie länger halten als billige. Dies ist nicht nur empirisch falsch (so haben mich manche meiner nicht billigen Lieblingssocken sehr schnell verlassen), vielmehr völlig irrelevant. Zwar ist die der Frage offensichtlich zugrunde liegende Annahme, daß teure Socken gute Socken sind, insofern richtig, als billige Socken niemals gute Socken sind (teure jedoch leider nicht immer gute). Eine gute Socke zeichnet sich aber nicht durch eine lange Haltbarkeit, sondern durch solche Eigenschaften wie durch Nichtlappigkeit bedingtes Nichtrutschen, geringe Transpirationsförderung und eine allgemeine Fußfreundlichkeit aus. Für den Kauf einer teuren Socke spricht daher nicht die vermeintliche Chance, damit längerfristig günstiger wegzukommen, also Geiz, sondern Großzügigkeit dem eigenen Fuß gegenüber.Dirk Engelmann, Berlin

Was ist in der Tat so? (23.5.98)

Es ist in der Tat so, daß ich auf diese Frage keine Antwort weiß. Name ist der Redaktion bekannt, Stuttgart

Wenn es der Inder tat und nicht nur so tat.U. Pagel/A. Bojanowski, Hamburg

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Wer zählt die Leute bei Demonstrationen? (16.5. 98)

Version A: Die Polizei durch Auswertung vom Hubschrauber aus gemachter Aufnahmen. Der Veranstalter erhöht diesen Wert um den revolutionären Faktor 5.

Version B: Die Veranstalter wissen durch die Anzahl angemeldeter Busse etc. genau Bescheid. Diese Zahl wird von der imperialististischen Staatsmacht durch den reaktionären Faktor 5 geteilt.Christian Gruber, Dorsten

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Hat der 11.8.33 eine Bedeutung? (Neue Nummer der Auskunft) (16.5.98)

Ich rate, die 11 8 33 anzurufen! (Neue Nummer der Auskunft)Gerd Neurath, Saarbrücken