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Frisch importierte Azubis

■ Auf der Nordseeinsel Amrum herrscht Lehrlings-Notstand

Was sich für viele arbeitsuchende Jugendliche wie ein Traum anhört, ist auf Amrum Realität. Die Betriebe auf der nordfriesischen Insel haben Probleme, genügend Auszubildende zu finden. Deshalb wandte sich der örtliche Handels- und Gewerbeverein hilfesuchend an die KollegInnen in Schwerin: Bei einer Lehrstellenbörse sollte hier für freie Stellen auf der Insel geworben werden.

Mit Erfolg. Für das neue Lehrjahr, das im August beginnt, wurden 30 Verträge mit BewerberInnen aus Schleswig-Holstein abgeschlossen. Außerdem warben die InsulanerInnen rund 28 SaisonarbeiterInnen an.

Im Unterschied zu Schwerin, wo sich Ausbildungswillige genauso um Lehrstellen drängeln wie in den meisten anderen Städten und Regionen, gibt es auf Amrum zu wenige SchulabgängerInnen. Auswärtige BewerberInnen scheuen zudem oft den Umzug auf die 2000-EinwohnerInnen-Insel.

Damit scheinen die Jugendlichen aus Mecklenburg-Vorpommern keine Probleme zu haben. Annemarie Seite, Schirmherrin der gemeinsamen Azubi-Initiative, war bei einem Besuch auf Amrum in der vergangenen Woche voll des Lobes für das „Joint-Venture“. Mit der Kooperation sei beiden geholfen, den Betrieben auf der Insel ebenso wie den Lernenden, erklärte sie. Und auch das Land Mecklenburg profitiere langfristig von den Erfahrungen, die die Jugendlichen auf Amrum sammeln – sofern es ihnen nicht so gut gefällt, daß sie gleich dort bleiben. lno

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