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■ ChronikZugunglücke in Deutschland

Der gravierendste Eisenbahnunfall seit Ende des Zweiten Weltkrieges ereignete sich im Juni 1945 bei München (102 Tote). Die Zahl der Unfallopfer ist seit Mitte der 70er Jahre rückläufig. Aber auch seitdem sind immer wieder Menschen getötet oder schwer verletzt worden. Ein ICE war bisher noch nicht in einen schweren Unfall verwickelt. Eine Chronik der größten Zugunglücke seit 1971:

Im Oktober 1971 stößt auf der Strecke Wuppertal–Radevormwald ein Schienenbus mit einem Nahgüterzug zusammen. 46 Tote, 25 Verletzte.

Im November 1973 versagen auf der Strecke Kassel–Bebra bei einem D-Zug die Bremsen. Er fährt auf einen anderen auf: 14 Tote, 65 Verletzte.

Im Juni 1975 werden bei einem Frontalzusammenstoß von zwei Eilzügen zwischen Warngau und Schaftlach (Oberbayern) 41 Menschen getötet, mehr als hundert verletzt. Als Unfallursache werden ein Fehler im Fahrplan und falsche Zugmeldungen der Fahrdienstleiter genannt.

Im Juli 1975 prallt ein Nahverkehrszug in Hamburg-Hausbruch auf einen entgegenkommenden Güterzug. Elf Menschen sterben, 65 werden verletzt. Der Lokführer wird zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Der Bundesbahn wird vorgeworfen, trotz der bekannten Gefährlichkeit der Strecke nicht für Abhilfe gesorgt zu haben.

Im Juni 1977 stoßen durch eine falsche Weichenstellung nördlich von Frankfurt (Oder) ein Schnellzug und ein Güterzug frontal zusammen. 29 Menschen sterben.

Im Juni 1981 springen in der Nähe von Erfurt zwei Wagen eines D-Zuges aus den Gleisen und stürzen eine Böschung herunter. 14 Menschen sterben, 93 werden verletzt.

Im Februar 1984 übersieht ein Lokführer bei Hohenthurm bei Halle im dichten Nebel ein Haltesignal. Der D-Zug fährt auf einen im Bahnhof stehenden Personenzug. Elf Menschen sterben, 46 Menschen werden zum Teil schwer verletzt.

Im Oktober 1985 stoßen bei Magdeburg ein Personenzug und eine entgegenkommende Diesellok zusammen. 13 Menschen werden getötet, etwa 40 zum Teil schwer verletzt.

Im Februar 1990 werden beim frontalen Zusammenprall zweier S-Bahn-Nahverkehrszüge in Rüsselsheim (Hessen) 17 Menschen getötet, 90 Personen werden verletzt. Ein Signal war mißachtet worden.

Im November 1992 rast im niedersächsischen Northeim ein D-Zug in die Waggons eines gerade entgleisten Güterzugs. 11 Menschen sterben, 52 werden verletzt. Als Unglücksursache wird ein unzureichend befestigter und während der Fahrt abgefallener Waggonpuffer festgestellt.

Ende September 1994 stoßen in Bad Bramstedt (Schleswig-Holstein) zwei Triebwagen frontal zusammen. Sechs Menschen werden getötet, 67 Personen verletzt. Einer der Zugführer war losgefahren, ohne das Freigabesignal abzuwarten.

Anfang Juli 1997 durchbohrt ein Metallrohr in Neustadt (Hessen) einen Regionalexpreß. Sechs Menschen sterben, 13 werden verletzt. Das Rohr hatte sich von einem entgegenkommenden Güterzug gelöst.

Im November 1997 explodierten in Elsterwerda (Brandenburg) zwei Wagen eines mit Benzin gefüllten Kesselzuges bei der Einfahrt in den Bahnhof. Zwei Menschen werden getötet. dpa

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