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Auf Rot-Grün kann man nicht bauen

■ Das norddeutsche Baugewerbe fordert mehr Straßen, mehr Büros und möglichst noch eine fünfte Elbtunnelröhre

Der Abbau von Arbeitsplätzen im Hamburger Baugewerbe geht weiter. In den vergangenen zwei Jahren ist die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche um 4000 auf 15.627 gesunken, gab der Vorsitzende des Norddeutschen Baugewerbeverbandes (NBV), Werner-Wolfgang Spitze, gestern bekannt. Bei einer weiterhin schwachen Auftragslage müsse zudem im Laufe des Jahres mit dem Verlust weiterer 1000 Stellen gerechnet werden.

Nach wie vor bedrohten Dumping-Löhne, fehlende öffentliche Investitionen sowie geringe private Bautätigkeit das Baugewerbe, klagte Spitze. Besonders „dramatisch“ sei die Entwicklung im Gewerbebau. Nach einem Auftragsrückgang von 17 Prozent im Vorjahr halte der Trend auch in den ersten Monaten dieses Jahres an. Neben einer Sättigung mit Büroflächen sei daran vor allem die „Verkehrsbehinderungspolitik“ des rot-grünen Senats verantwortlich, behauptete der Verbandschef. „Der Standort Hamburg verliert an Attraktivität.“ Immer mehr Unternehmen verließen Hamburg, weil sie im Umland bessere Verkehrsanbindungen fänden. Wenn der Verkehr in Hamburg weiter gebremst werde, „bricht die Wirtschaft in ihrer Funktion zusammen“.

Auch wenn das Hamburger Bruttoinlandsprodukt nach Angaben des NBV um voraussichtlich drei Prozent wachsen werde, rechnet das Hamburger Baugewerbe für dieses Jahr mit keiner positiven Trendwende. Der Wohnungsbau konnte zwar im ersten Quartal ein Umsatzplus von rund 30 Prozent verzeichnen und halte sich mit 9290 Baugenehmigungen „auf hohem Niveau“. Dies allein reiche jedoch nicht aus, um die Bauwirtschaft in Gang zu halten. Zwar stabilisierten sich 1998 der öffentliche Bau und der Straßenbau. Dort gingen 8,7 Prozent mehr Aufträge ein.

Die Zuwächse seien jedoch nur durch den Bau der vierten Elbröhre zu begründen. Und diese reiche nicht aus, um die „massiven Einbrüche im Gewerbebau auszugleichen“. dpa

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