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Unterm Strich

Es wird ein Aufstand alter Männer: Der 84jährige George Tabori will dem scheidenden Wiener Burgtheater-Intendanten Claus Peymann in gut einem Jahr nach Berlin folgen. „Ich habe Peymann versprochen, für ihn und das Berliner Ensemble noch ein Stück zu schreiben“, sagte der Autor und Regisseur in einem Interview der Berliner Morgenpost am Samstag. Damit revidierte Tabori seine vor längerem gefaßte Absicht, nicht mehr fürs Theater schreiben zu wollen. Peymann wird 1999 das Berliner Ensemble übernehmen. Zur Zeit probt Tabori mit dem Tänzer Ismael Ivo in der Berliner Schaubühne die Produktion „Der nackte Michelangelo“, die auf einer Schostakowitsch-Vertonung von Michelangelo-Gedichten basiert.

Ein radikaler Katholik hat am Freitag in der Wiener Secession ein Bild des österreichischen Aktionskünstlers Otto Mühl beschädigt. Er spritzte rote Farbe auf das Werk, das auf neun Tafeln eine Comic-Bildgeschichte darstellt und nach Angaben einer Sprecherin einen Wert von über 600.000 Mark hat. Der Täter wird einer fundamentalistischen katholischen Laienorganisation zugerechnet und gilt als „Pornojäger“. Eine Bewertung des Schadens sei erst nach Prüfung durch die Restauratoren möglich, sagte die Sprecherin.

Der 26 Jahre alte Marius von Mayenburg ist am Sonntag zum Abschluß des diesjährigen Heidelberger Stückemarktes mit dem Preis der Frankfurter Autorenstiftung ausgezeichnet worden. Er erhält den mit 20.000 Mark dotierten Preis für sein Stück „Feuergesicht“, teilte das Heidelberger Theater mit. Insgesamt waren 31 neue Stücke junger deutschsprachiger Autoren eingereicht worden. Die fünf Werke der Schlußrunde waren vom Ensemble des Heidelberger Theaters in szenischen Lesungen öffentlich vorgestellt und anschließend diskutiert worden. Das Siegerstück wird nächstes Jahr dann in Heidelberg uraufgeführt.

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