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DLW-Betriebsratswahl angefochten

■ Linoleumwerker sprechen von klarer Wahlmanipulation

Oldenburg. Einträchtig haben sich gestern Geschäftsleitung und Betriebsratsvertreter der Deutschen Linoleumwerke einen Tisch im Oldenburger Arbeitsgericht geteilt. Am Nachbartisch tummelte sich die gegnerische Partei: Drei DLW-Arbeiter, die die Betriebsratswahl vom 12. März angefochten hatten. 300 Unterschriften hatten sie gesammelt, um Neuwahlen zu erzwingen. Verhandelt wurde darum auch unter dem Vorsitz von Richter Michael Ferber die Wahlanfechtung der Arbeiter Heiko Huntermann, Frank Heyna und Arno Ahrends. Alle drei hatten kurz nach der Wahl dem alten und neuen Betriebsratschef Robert Behrends vorgeworfen, die Wählerliste unbefugt eingesehen und 15 Briefwahlunterlagen an sich genommen zu haben.

„Wenn sich das so zugetragen hat“, so Richter Ferber, „dann wurden die Bestimmungen der Wahlfreiheit mißachtet, und das hat mit demokratischen Prinzipien nichts zu tun.“ Auf den Einwand des DLW-Anwaltes, Behrends habe die Arbeiter nur ermuntert, an der Wahl teilzunehmen, antwortete Ferber: „Aus Mitmenschlichkeit ist das sicher nicht geschehen.“

Dennoch wurde der Prozeß vertagt, weil noch weitere Zeugen gehört werden sollen. So auch Behrends – er war kurz vor Prozeßbeginn erkrankt. P.V./U.Ü.-H.

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