: Unterm Strich
Das eigentliche Leben von Filmleuten, das weiß man seit Woody Allen, spielt in der Musik. Nun ist Clint Eastwood in Paris mit dem französischen Jazz-Preis „Django d'or“ in der Kategorie Audiovision ausgezeichnet worden. Der Gold-Django wurde ihm für seine CD-Produktion „Eastwood after hours“ verliehen. Der 68jährige hatte in einem Interview mit Libération gesagt, er trauere trotz aller Erfolge als Schauspieler und Regisseur einer Jazz-Karriere nach. „Ich hatte nie die Zeit, mich wirklich der Musik zu widmen. Manchmal sage ich im Scherz: Der Beruf des Schauspielers hat bei mir viel Schaden angerichtet“.
Unsere tägliche Mahnmalmeldung gib uns heute. Scharfe Kritik hat Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) an der zögerlichen Haltung Eberhard Diepgens zum geplanten Holocaust-Mahnmal geübt. Im Tagesspiegel warf er Diepgen vor, eine Entscheidung bis nach den Bundestagswahlen verzögern und damit auch bestimmte Stimmungen in der Stadt bedienen zu wollen. Diepgen hatte kürzlich gesagt, er sehe „keinen Zeitdruck“ und „keine Veranlassung für eine Hauruck-Entscheidung“. Wegen dieser Äußerung wurde Diepgen bereits aus Reihen des Zentralrates der Juden in Deutschland vorgeworfen, er versuche nach dem Rechtsruck in Sachsen-Anhalt „populistische Stimmen durch ein opportunistisches Verhalten aufzufangen“. „Es darf nicht der Eindruck entstehen, daß durch eine Verzögerung oder gar eine Verhinderung des Denkmals bestimmte Stimmen in der Stadt bedient werden sollen, die sagen: Wir haben für die Aufarbeitung der Vergangenheit schon genug Geld ausgegeben“, betonte Strieder. Während sich mit Kanzler und Förderverein zwei der drei Auslober für die Errichtung und in der Tendenz auch für den Eisenman-Entwurf ausgesprochen hätten, gehe nur von Berlin eine nicht zu tolerierende Zögerlichkeit aus.
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