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Arbeitsvermittlung nach Maatwerk-Art

Auf die Methode kommt es ihr an. Sozialsenatorin Karin Roth (SPD) gerät schon mal ins Schwärmen, wenn sie auf die Erfolge von Maatwerk verweist. Seit die Jobvermittler im Februar 1996 in Hamburg-Harburg ihre Arbeit aufnahmen, konnten sie mehr als 500 SozialhilfeempfängerInnen eine Arbeitsstelle besorgen. Erstmals bewies die private Agentur damit in Deutschland, daß Arbeitsvermittlung auch anders geht.

Ihr Erfolgsrezept: Zunächst schauen die Maatwerker sehr genau, welche Fähigkeiten und Wünsche Arbeitssuchende mitbringen. Dann wird gezielt und auf informellem Wege nach einer passenden Stelle gesucht. Maatwerk klopft direkt bei Arbeitgebern an und läßt Stellenanzeigen oder Angebote des Arbeitsamtes links liegen.

Die Arbeit rechnet sich. Inzwischen hat die Agentur mit Hauptsitz in Holland auch in Billstedt, Hamm, Neugraben und Wilhelmsburg Filialen eröffnet. Ein zur Zeit bis Dezember befristeter Projektvertrag mit Hamburgs Sozialbehörde schreibt fest, wie viele SozialhilfeempfängerInnen der Agentur von den Sozialämtern geschickt werden.

Außerdem regelt der Vertrag natürlich die finanzielle Seite. Erfolgreiche Vermittlungen honoriert die Sozialbehörde mit 2000 bis 5800 Mark. Die Höhe der Summe hängt auch davon ab, wie lange ein Sozialhilfeempfänger im neuen Job bleibt. Für die Behörde rechnet sich das. Sie spart enorme Summen bei der Sozialhilfe ein.

Längst ist deshalb auch das Hamburger Arbeitsamt auf die Idee gekommen, daß sich die maßgeschneiderte Jobsuche auszahlen könnte. Im Mai dieses Jahres wurden in fünf Stadtteilen entsprechende Agenturen für Langzeitarbeitslose eröffnet. Träger sind hier unter anderem das Bildungswerk des DGB oder auch der TÜV.

Im Gegensatz zur Agentur Maatwerk, die mit den Sozialämtern zwar kooperiert, aber keine direkten Aufgaben der Ämter erfüllt, übernehmen die Vermittlungsagenturen, die erfolgsorientiert vom Arbeitsamt honoriert werden, auch Kontrollfunktionen. Langzeitarbeitslose müssen sich beispielsweise nicht mehr beim Arbeitsamt, sondern alle drei Monate persönlich bei ihrer Vermittlungsagentur melden, um weiterhin den Anspruch auf Arbeitslosenhilfe zu behalten.

Zur Zeit bemühen sich die Sozialbehörde, Hamburgs Sozialämter und das Arbeitsamt um ein gemeinsames Konzept bei der Vermittlung von Langzeitarbeitslosen. Private Agenturen, die nach der Maatwerk-Methode arbeiten, sollen möglichst schon im kommenden Jahr in allen Stadtteilen Hamburgs entstehen. flo

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