: Ausbildungsplätze bei Bier und Bockwurst
■ 100 Lehrstellen werden am Wochende bei einem Fest am Kreuzberger Urbanhafen vergeben
Mit einem dreitägigen Straßenfest will der Verein „Kreuzberger Kreis“ ab morgen Jugendliche an den Kreuzberger Urbanhafen locken. Zwar stehen mit Bungee- Jumping, Streetball und Live-Konzerten die üblichen Attraktionen auf dem Programm, im Mittelpunkt steht jedoch die Vergabe von etwa 100 Ausbildungplätzen, die der Verein durch einen Ausbildungsverbund von kleinen und mittleren Unternehmen geschaffen hat. Die Firmen geben auf dem Fest zudem Jugendlichen Einblick in ihre Berufspraxis.
Schulabgänger können sich gleich vor Ort bewerben. Dabei sind unter anderem Betriebe aus der Metallverarbeitung, der Elektrotechnik und dem Nahrungs- und Genußmittelbereich. „Sind die Aussichten bei einem Unternehmen schlecht, können die Ausbildungsplatzsuchenden gleich weiter zum nächsten gehen“, sagt Ulrich Heuke vom Kreuzberger Kreis. Entschlossene Bewerber können vom Straßenfest mit einem Doppeldeckerbus direkt zum Einstellungstest im Visolux-Ausbildungszentrum am Moritzplatz fahren, am nächsten Tag haben sie vielleicht schon einen Vertrag in der Tasche. „Mit Bier und Bockwurst, Bewerbungsunterlagen unterm Arm“ verlaufe der Berufseinstieg in entspanntem Ambiente, meint Karsten Kirschke von „Kiez+Metropole“, der das Rahmenprogramm organisiert. Im vergangenen Jahr hätten etwa tausend Bewerber in der Schlange gestanden, erinnert er sich.
Dem Kreuzberger Kreis, im vergangenen Jahr auf Initiative der Elektronikfirma Visolux entstanden, gehören inzwischen mehr als 60 Betriebe an. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Verein etwa 230 Ausbildungsplätze geschaffen. Die Aktion wird unter anderem von Bezirks- und Senatsverwaltung, dem Arbeitsamt und der Industrie- und Handelskammer unterstützt. Christina Pohle
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen