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Atomausstieg abgelehnt

■ Bayern will Kernenergie weiter fördern. Stoiber: Energiewirtschaft soll EPR bauen

München (dpa) – In Bayern soll es keinen neuen Standort für ein Atomkraftwerk geben. Den Bau neuartiger Reaktoren an bestehenden Standorten schloß das Kabinett bei seiner Sitzung am Dienstag in München aber nicht aus. Ein Ausstiegsszenario aus der Kernenergie sei unverantwortlich und werde von der Staatsregierung strikt abgelehnt, erklärte Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU).

Die bayerische Landesregierung bestätigte, daß sie auch weiterhin die Weiterentwicklung der Kernenergie fördern werde. „Wir unterstützen die Energiewirtschaft mit Nachdruck bei der Entwicklung des neuen Reaktortyps EPR“, sagte Stoiber. Die Entscheidung, ob bestehende Reaktoren durch modernere Technik ersetzt werden, sei aber erst in Jahrzehnten zu treffen, betonte ein Sprecher der Staatskanzlei. Der deutsch-französische EPR soll mit einem neuen Sicherheitssystem schwere Störfälle bis hin zur Kernschmelze beherrschen.

Die bisher in Bayern reservierten zusätzlichen Standorte für Kernkraftwerke hält die Landesregierung angesichts des Stromverbrauchs für entbehrlich. Derzeit sind im Standortsicherungsplan noch fünf Orte für Atomkraftwerke reserviert. In Grafenrheinfeld (Landkreis Schweinfurt) – einem der fünf – steht bereits ein Meiler. Der Plan soll nun überarbeitet und dem neuen Landtag nach den Wahlen im Herbst vorgelegt werden. Bislang war das Konzept ohne das Parlament aufgestellt worden.

Derzeit stammen rund zwei Drittel des bayerischen Stroms aus Kernkraftwerken. An drei Standorten gibt es insgesamt fünf Reaktoren. „Der hohe Anteil der Kernenergie ist auch in Zukunft sowohl aus ökonomischen als auch ökologischen Gründen sinnvoll“, sagte Stoiber.

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