: Umweltsenator auf Tauchstation
■ betr.: Love Parade
Müllvermeidung ist möglich, aber bei Veranstaltern und Behörden nicht gewollt. Fast alle in Berlin stattfindenden Großveranstaltungen werden seit den achtziger Jahren abfallarm organisiert.
Bei der Love Parade müsse man auf die Kräfte des grauen und schwarzen Marktes setzen, so Veranstalter Regitz, Mehrweg sei nicht durchführbar. Ein Müllvermeidungskonzept wurde aber gar nicht erst erstellt, der Bezirk Tiergarten vergibt in letzter Minute eine Lizenz zur Getränkeversorgung mit skandalöser Auflage: Der in Mehrwegfragen erfahrene Caterer muß Dosen verkaufen. Der Umweltsenator („Aktion sauberes Berlin“) geht derweil auf Tauchstation. Die bittere Bilanz:
1.) 200 Tonnen Müll, der zu 80 Prozent vermeidbar gewesen wäre,
2.) 180.000 Mark Kosten für die Beseitigung des vermeidbaren Mülls, wovon 50.000 Mark möglicherweise dem Gebührenzahler auferlegt werden, und
3.) das falsche Signal einer Ex- und-hopp-Ideologie an die Jugend und die Negativschlagzeilen weltweit. In der Sache sind wir nur noch eine handbreit von einer zukunftsfähigen, umweltfreundlichen Mehrwegveranstaltung entfernt. Die Konzepte des BUND liegen vor, die Catering-Wirtschaft ist bereit. Allein, die Behörden müssen es wirklich wollen. Es würde sich lohnen – für alle Berliner. Stefan Bundscherer, Geschäfts-
führer des BUND Berlin
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