: Neue Telefongesellschaften – „Frautalk“
Immer mehr Unternehmen mit eigener Telefontarifpolitik drängen auf den Markt. Heute präsentieren wir:
„Frautalk“: Aus den Ideen der Frauenhäuser, der Frauencafés, der Frauenpower heraus entstand die erste Telefongesellschaft nur für Frauen. Besonders günstige Tarife bietet diese Telefongesellschaft für Gespräche länger als drei Stunden. Statt des langweiligen Tutens der männlichen Gesellschaften ertönt die wohlklingende Memopause. Der Clou: Kaffe und Kuchen bis zum Abwinken.
Hauptnachteil des revolutionären Konzeptes ist das noch eingeschränkte Netz. So müssen besonders Teilnehmerinnen aus West-, Nord- und Süddeutschland weite Anfahrten zur Zentrale nach Berlin in Kauf nehmen. Dort aber werden sie von einer routinierten und doch freundlichen Sozialarbeiterin begrüßt und können dann jeden Werktag von 10 bis 16 Uhr nach Herzenslust telefonieren. Auch bei Frautalk funktionieren die Ortsgespräche einwandfrei, doch sind diese auf die Räume von Frautalk beschränkt. Der Grund: Nur so läßt sich mit absoluter Sicherheit der Frauenanteil von 100 Prozent erfüllen, seitdem Stimmenimitatoren und vorpubertäre Knaben in den ersten Wochen Frautalk das Leben zur Hölle machten.
Ferngespräche wird es geben, sobald die Räume der ausländischen Pendants in anderen Großstädten eröffnet sind. Gedacht ist daran, die Gespräche zwischen den verschiedenen Zentralen von Frautalk per Rohrpost weiterzuleiten. Das ist allerdings noch sehr umstritten, und ein Zeitpunkt dafür ist noch nicht abzusehen, da die Rohrpost nicht ohne Grund als Männlichkeitswahn gilt.
Vorteile: Viele Frauenbekanntschaften, niedrige Ortsgebühren, keine Gebühren für Ferngespräche.
Nachteile: Anreiseweg zur Zentrale, nur Frauen, keine Ferngespräche möglich. Falko Hennig
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