: Kirch klagt auf die Ehe mit Bertelsmann
Hamburg/München (AFP/dpa/ rtr/taz) – Leo Kirch klagt beim Europäischen Gerichtshof gegen das Verbot seines TV-Paktes mit Bertelsmann. Das berichtet die Welt am Sonntag. Der Bertelsmann- Konzern habe noch nicht entschieden, ob er sich anschließe. Kirch moniert, EU-Kommissar Karel van Miert habe sich von Beginn „auf eine negative Entscheidung festgelegt“ und daher nicht objektiv ermittelt. Gleichzeitig behauptet Focus, Medienzar Rupert Murdoch habe Chancen für einen Einstieg beim Pay-TV-Sender Premiere, der Kern des Paktes von Bertelsmann und Kirch war und den die beiden Konzerne eigentlich weiterhin gemeinsam zur Digitalplattform ausbauen wollten. Bertelsmann-Vorstand Michael Dornemann laut Focus: „Ich habe keine grundsätzlichen Bedenken“, wenn Kirch „einen starken Partner wie Murdoch mit ins Boot nimmt“ – vorausgesetzt, Bertelsmann kriege wie geplant 50 Prozent von Premiere. Doch auch die neuen Pläne von Bertelsmann/Kirch mit dem Pay-TV-Sender stoßen bei der EU auf Widerstand – Kommissar van Miert warnte die Konzerne davor, das Verbot auf anderem Wege zu umgehen. Über Murdochs Deutschlandpläne gibt es unklare Gerüchte: So soll er letzte Woche u.a. mit den Moguln Kirch und Berlusconi über eine Allianz gesprochen haben und beim Berliner TV-Sender FAB Kaufangebote hinterlassen haben
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