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Populär geschrieben, aber schlicht gedacht

■ betr.: „Denke einfach, denke schlicht“ (Die Gewerkschaften mögen Jost Stollmann nicht), taz vom 25./26. 7. 98

Als Gewerkschafter lasse ich mich nicht gerne als Dinosaurier lächerlich machen nach dem Motto: veraltete Industrien (Steinkohle) werden subventioniert, für Zukunftstechnologien fehlt Geld, schuld sind die Gewerkschaften. Jost Stollmann, unkonventioneller Unternehmer im SPD-Wahlkampfteam, traut sich, das im Wahlkampf zu sagen. Populär geschrieben, aber schlicht gedacht.

Die Subventionen dienen ja nicht der Versorgung einer Gewerkschaftsklientel, sondern federn einen dramatischen Strukturumbruch in einer großen Wirtschaftsregion ab. Die Alternative wären Massenarbeitslosigkeit, Wirtschaftseinbruch, Degeneration zur dauerhaft strukturschwachen Region. Daß die Gewerkschaften – wie Arbeitgeber und Landesregierung – mitstreiten, wie schnell oder langsam dies geht, wieviel Geld davon aus Bonn kommt und ob es eher zu Arbeitgebern oder Arbeitnehmern hinfließt, ist normal und volkswirtschaftlich sinnvoll. Aber Stollmanns Stärken liegen ja auch eher im Bereich der Betriebswirtschaft... Niko Stumpfögger, Zeuthen

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