■ Volksdroge Bier: Gerstenkaltschale im Museum
Jever/Oldenburg. Der Volksdroge Bier wird jetzt in Jever und Oldenburg gleich eine Doppelausstellung gewidmet – im Schloßmuseum Jever und im Staatlichen Museum für Naturkunde und Vorgeschichte in Oldenburg. Unter dem Titel „Gerstensaft und Hirsebier – 5.000 Jahre Biergenuß“ wird noch bis zum 13. September die kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Rolle des vergorenen und gewürzten Getreidesaftes nachgezeichnet. Erläutert werden Rohstoffe und Herstellungsverfahren des Durstlöschers, von dem die Deutschen laut Statistik mit durchschnittlich 143 Litern pro EinwohnerIn und Jahr unter den Europäern am meisten konsumieren.
Schwerpunkt der Oldenburger Ausstellung ist die Verbreitung, variantenreiche Herstellung und kulturelle Verankerung von Bier unter den Ackerbau betreibenden Völkern und Stämmen in Afrika, Südamerika und Europa. Im Jeverschen Schloß wird die moderne Bier-Zeit vom Mittelalter bis zur Gegenwart vorgestellt.
Zur Sprache kommen auch Probleme mit dem Genuß im Übermaß und öffentliche Regeln, damit der Bierfreund sein Erspartes „nicht in die Wirths-Häuser und Krüge bringe und durch die Gurgel jage / mithin sich und die Seinige in nachtheiligen Stand setze / anbey die nöthige Haus- und Acker-Verrichtung verabsäume“. Anlässe gab es laut Archiv stets genug: Bei „Verlöbnißen, Hochzeiten, Stuhl-Bieren, Kindstaufen, Kirchgang, Begräbnißen, Hausbieren, May- & Fastnachtbieren, Fensterbieren...“. dpa
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