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Faxe gegen faulen Zauber

■ Greenpeace will mit einer Fax-Aktion das Bonner Ozonsmog-Gesetz stoppen

Mit einem bundesweiten Aktionswochenende und „Anti-Sommersmog-Tagen“ in über 30 Städten der Bundesrepublik will die Umweltschutzorganisation Greenpeace die Verabschiedung des Gesetzes gegen Ozonsmog am 14. Juli im Bundesrat doch noch verhindern. Greenpeace forderte deshalb am Sonntag die Bürger auf, ihren Protest an den Bundesrat zu faxen und ein wirksames Ozongesetz zu fordern. Ein solches Gesetz müsse die Natur und den Menschen auch tatsächlich vor dem aggressiven Reizgas Ozon schützen, heißt es in der Mitteilung der Umweltschutzorganisation.

Greenpeace-Sprecher Karsten Smid: „Das am 30. Juni vom Bundestag verabschiedete Ozongesetz ist ein fauler Zauber: Erst wenn Katastrophenwerte erreicht sind, werden untaugliche Maßnahmen ergriffen, die dann noch von Ausnahmeregelungen durchlöchert sind. Gleichzeitig sollen über das Bundesgesetz die bereits existierenden Ozonsmogverordnungen der Länder, die Tempolimits vorsehen, zu Fall gebracht werden.“

Nur mit frühzeitigen Tempolimits und konsequenten Fahrverboten könne der medizinisch begründete Ozongrenzwert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft eingehalten werden. „Ozonalarm muß entsprechend dem Wetterbericht vor absehbarem Sommer-smog ausgelöst werden“, erklärte Smid weiter. Das Sommersmoggesetz der Bundesregierung kaschiere – ausgehöhlt von Lobbyverbänden wie dem ADAC – „die Verantwortungslosigkeit der Politiker“.

Das am Freitag vom Bundestag verabschiedete Gesetz sieht Fahrverbote für Autos ohne Katalysator bei 240 Mikrogramm Ozon vor, jedoch keine Tempolimits. Die Opposition stimmte bei der Entscheidung dagegen. dpa

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