: Beten mit Jesse Jackson
■ Beistand und Häme für Präsident Clinton vor seiner Aussage in Sachen Monica Lewinsky
Washington/Paris/Jerusalem (dpa/rtr/AFP) – Der Bürgerrechtler und Pastor Jesse Jackson hat US-Präsident Bill Clinton und seiner Familie am Sonntag abend vor der Aussage Clintons in der Lewinsky-Affäre seelischen Beistand geleistet. Er habe zunächst mit Ehefrau Hillary und Tochter Chelsea gesprochen und dann mit dem Präsidenten gebetet, sagte Jackson gestern im CNN-Fernsehen.
Wenn Clinton, wie erwartet, eine neue Version seiner Beziehung zur früheren Praktikantin Monica Lewinsky geben sollte, werde es Aufgabe der Grand Jury sein, dies zu bewerten, sagte Jackson. Er wollte sich zum Inhalt der Aussage Clintons nicht äußern.
Bis zuletzt ließ es gestern das Präsidialamt offen, ob Clinton sich im Anschluß an seine Befragung über das Fernsehen an die Nation wendet. In einer repräsentativen Umfrage unter 1.023 Amerikanern sprachen sich 73 Prozent dafür aus, daß Clinton sich öffentlich zu der Affäre äußert.
Dazu rieten ihm auch Medien und Vertraute: Sein früherer Berater George Stephanopoulos sagte im Fernsehen, es werde sehr hart für Clinton, denn er werde nicht nur die Wahrheit sagen, sondern sich letztlich auch entschuldigen müssen. „Aber ich glaube, er weiß auch, daß dies der einzige Weg ist, sein Präsidentenamt jetzt zu retten.“
Das will auch der langjährige französische Kulturminister Jack Lang. Er hat ein internationales Unterstützungskomitee für Bill Clinton vorgeschlagen, falls der US-Präsident in der Lewinsky-Affäre weiter in Bedrängnis gerät. „Wenn diese Affäre schlimmer wird, sollten einige freie Männer, Künstler und Demokraten, eine internationale Bewegung zu seiner Unterstützung gründen“, sagte der sozialistische Politiker gestern in Paris.
Ein israelischer Waschmittelhersteller macht sich darum indes weniger Sorgen: Er will mit der Affäre den Verkauf seines Flecken- Entferners ankurbeln. In einer gestern ausgestrahlten Fernsehwerbung deutet die Lever Israel Company an, daß ihr „Biomat“-Pulver auch mit hartnäckigen präsidialen Flecken fertig wird.
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