: Gewerkschaften gegen Billigbeflaggte
■ Protest wegen Sicherheitsmängeln und Hungerlöhnen auf See
Hamburg (AP) – Mit einer weltweiten Kampagne wollen Gewerkschaften gegen unwürdige Arbeitsbedingungen und Sicherheitsrisiken auf Schiffen sogenannter Billigflaggenländer vorgehen. Solche Länder wie Panama, Zypern oder St. Vincent erlauben Schiffsbesitzern, Sicherheitsvorschriften zu vernachlässigen. Dagegen will die Internationale Transportarbeitergewerkschaft Mindestlöhne und Sicherheitsstandards durchsetzen.
Ein umgebauter Frachter soll mit einer Weltreise auf die Mißstände aufmerksam machen – diese Woche liegt er in Hamburg. „Die Reeder nutzen die sozialen Unterschiede weltweit aus, um die Arbeitsbedingungen der Seeleute zu drücken“, erklärte die deutsche Gewerkschaft ÖTV. Schiffahrtsgesellschafter können ihre Schiffe in dem Land anmelden, in dem es ihnen paßt. Auch viele deutsche Reedereien haben Schiffe in ausländische Register eintragen lassen, damit sie die strengen deutschen Vorschriften umgehen können.
Die Gewerkschaften versuchen, für Schiffe aus Billigflaggenländern Tarifverträge mit Mindestlöhnen durchzusetzen. Sie hoffen auf die die Solidarität der Hafenarbeiter. Falls die Reeder sich weigern, Seeleute besser zu bezahlen, sollen die Hafenarbeiter das Schiff nicht entladen.
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