Gedeckte Schecks für das Umweltgewissen

■ Das erste Umweltscheckheft: Rabatte und Tips sollen zum ökologischen Konsum animieren

Von einer kostenlosen Erklärung der Funktionsweise von Komposttoiletten über eine Gratisflasche Biowein bis zur Büromassage: Das vom Verein „eco direct“ herausgegebene Umweltscheckheft enthält 60 umweltfreundliche Schecks für Arbeit, Freizeit und Kultur. Für 2,50 Mark ist es ab heute im Zeitschriftenhandel erhältlich, davon gehen 50 Pfennig an das Unicef-Projekt gegen Kinderarbeit und Leibeigenschaft in der Teppichindustrie Nepals. „Unsere Aktion soll lokale Initiativen unterstützen und die Bevölkerung zu umweltbewußterem Handeln animieren“, erklärt Helga Pedrotti von „eco direct“. Der Verein für Umweltaktionen will mit Rabatten für Produkte und Dienstleistungen praktische Anreize für die Verbraucher schaffen, alltägliches Verhalten zu verändern. Über 50 Unternehmen wie Restaurants, Naturkostläden, Mitfahrzentralen oder Reiseveranstalter locken mit speziellen Angeboten – darunter eine kostenlosen Beratung zur Solarenergie, Gutscheine für geführte Fahrradtouren oder Freiabonnements von Umweltzeitschriften. Auch konkrete Verhaltenstips bietet das Heft. So könne beispielsweise der hohe Energieverbrauch von Stand-by-Geräten durch einfaches Abschalten gesenkt werden.

Mit einer sogenannten Anschubfinanzierung vom Senat und von der Bundesstiftung Umwelt hatte „eco direkt“ seit Juli 1995 Mitmachaktionen zur ökologischen Bewußtseinsbildung organisiert. Unter dem Motto „Weniger ist mehr, schalt mal ab!“ informierte „eco direct“ über Energiesparmaßnahmen im Haushalt, das Projekt „fifty-fifty in Berlin “ beteiligte Schulkinder an Gewinnen, die durch energiesparendes Verhalten in Schulen erwirtschaftet wurden. Doch, mahnt Umweltsenator Peter Strieder im Grußwort zum Scheckheft, „der Verantwortung für künftige Generationen müssen sich nicht nur Regierungen und Unternehmen stellen, vieles liegt auch in Ihrer Hand“. Das mußte „eco direkt“ bereits am eigenen Leibe erfahren. Seit dem Auslaufen der Anschubfinanzierung im Juli gibt es keine Projektförderung mehr. Die Mitarbeiter arbeiten seither rein ehrenamtlich. Andreas Leipelt