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Kunst am Küchentisch

■ Klein und kompakt: die multimediale Ausstellung „Days of chez nous“

Da ist die Haustür, und man geht in den dritten Stock hoch, und da hängt dann ein Zettel an der Tür, da steht „Days of chez nous“ drauf. Die Tür ist angelehnt, im Flur hängt das „WG-Poster“. Doch Achtung, Kunst! Wir befinden uns in einer Ausstellung. Mit zwei Eröffnungen – die erste im Dunkeln, die Zweite im Hellen – starteten die Künstlerinnen Elke aus dem Moore und Nina Könnemann am Mittwoch und Donnerstag das Projekt zum Thema Wohnen und versammeln bis Sonntag, den 20. September, rund 20 KünstlerInnen. Mit Lesungen, Perfomances, Installationen, Filmabenden und Radiosendungen werden die ästhetischen, sozialen und politischen Dimensionen des Wohnens untersucht. Zusätzlich besteht die ständige Fotoausstellung „Wohnportraits“ von Elke aus dem Moore und eine Videothek mit Filmen zum Thema. Zu alledem wird jeden Tag ab 16 Uhr gewohnt, also am Küchentisch gesessen und gegessen.

Elke aus dem Moore setzt sich schon länger fotografisch mit dem Sujet auseinander: Sie interessiert das Individuelle am Wohnen, die Wohnung als künstlerischer Ausdruck. Auch das Halböffentliche der Wohnsituation will sie dem Publikum zeigen. Man zieht sich nicht aus der Öffentlichkeit zurück, sondern bricht vom Küchentisch zu Taten auf. Nina Könnemann war nachts unterwegs: „Das war das Gefühl des Sommers“, sagt sie und erzählt Geschichten in wenigen Bildern.

Ein Vorteil dieser Veranstaltungsreihe ist, daß Installationen für ein bis zwei Tage bestehen bleiben können, wie zum Beispiel heute abend um 19 Uhr House of Betty von Beate Katz. Am Freitag liest um ebenfalls 19 Uhr Behdjat Mehdizadeh Schatten und Geräusche, und am Sonntag um 16 Uhr findet ein Marcel Proust Nachmittag mit frischen Madeleines und einer Lesung mit Gertrudis Hengesbach und Michael Malert statt.

Annette Weise

bis Sonntag, 20. September, täglich ab 16 Uhr, Paul-Roosen-Str. 30, 3. Stock

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