: Literarische Woche
Dienstag: Martin Walser
Drei Wochen, bevor er die Reihe seiner zahlreichen Ehrungen mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels krönen darf, stellt der 71jährige Sohn eines schwäbischen Kohlenhändlers seinen 15. Roman in Hamburg vor. Ein springender Brunnen ist weitgehend autobiographisch; erzählt wird vom Leben eines jungen Mannes am Bodensee Anfang der 30er bis in die 50er Jahre. „Vergangenheit als Gegenwart“ nennt Walser, Spezialist der Beschreibung von Machtlosigkeit, Verdrängung und Selbstbetrug, das Schreibprogramm.
Elbe-Einkaufszentrum, 20.30 Uhr
Dienstag: Walter Kempowski
Erst 69 Jahre jung ist Kempow-ski, aber auch er legt mit Heile Welt einen Roman über den Alltag eines jungen Mannes, diesmal in einem Heidedorf der 60er Jahre, vor. Die BRD lernt laufen, die Kleinbürger stolpern hinterher, einer muß stürzen.
19.30 Uhr, Freie Akademie der Künste
Dienstag: DuMont
Da staunt die Bücherwelt: In diesem Herbst gibt der auf Kunst-sachbücher spezialisierte DuMont Verlag erstmals ein literarisches Programm heraus. Spezialisiert auf zeitgenössisches europäisches Erzählen, Essayistik und Lyrik, stellt Lektor Christian Döring drei neue Autoren des Verlags vor: Ulrich Johannes Beil liest Gedichte, der Dramatiker John von Düffel aus seinem Roman Wasser und der in Paris lebende Russe Jegor Gran aus seinem skurrilen Alptraum Ipso facto.
20 Uhr, Literaturhaus
Mittwoch: Willi Bredel
Antifaschistischer Widerstand in Deutschland, Exil in Prag und Moskau, Teilnahme am spanischen Bürgerkrieg, Stalingrad, Aufbau der DDR, stalinistische Säuberungen – der Hamburger Arbeiterschriftsteller Willi Bredel, dessen 1935 erschienener dokumentarischer Roman Die Prüfung in 20 Sprachen übersetzt wurde, führte sein Leben stets im Einsatz für die (bisweilen vermeintlich) gute Sache. Rolf Richter stellt eine Biographie vor.
20 Uhr, Literaturhaus
Montag: Übersetzer
Von den Herausforderungen ihrer aktuellen Übertragungen aus dem Französischen, Englischen und Hebräischen sprechen Brigitte Große, Annette Kopetzki, Markus Lemke und Eike Schönfeld.
20 Uhr, Literaturhaus ck
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