: LehrerInnen wollen nicht fusionieren
■ Hauptvorstand der GEW lehnt Zusammenschluß mit fünf Gewerkschaften zur Großorganisation im Dienstleistungssektor ab
Ludwigshafen (dpa/taz) –Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wird vorerst nicht weiter an den Verhandlungen zur Gewerkschaftsfusion im Dienstleistungsbereich teilnehmen. Dies bekräftigte der Hauptvorstand der Bildungsgewerkschaft am Samstag bei einer außerordentlichen Sitzung in Ludwigshafen. Die vier DGB-Gewerkschaften, Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr, Handel, Banken und Versicherungen, IG Medien und die Postgewerkschaft, sowie die Deutsche Angestellten- Gewerkschaft bereiten weiter die Gründung einer gemeinsamen Organisation für den Dienstleistungssektor unter dem Dach des Deutschen Gewerkschaftsbundes vor.
Die GEW-Vorsitzende Eva- Maria Stange sagte, der Ausstieg aus den Verhandlungen sei nötig, um die Einheit der Bildungsgewerkschaft GEW zu bewahren. Gegen ein Aufgehen der GEW in der geplanten Großgewerkschaft haben sich vor allem die Landesverbände Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt stark gemacht, während Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein die Fusion befürworten. Die Kritiker befürchteten einen Verlust der Autonomie der Fachgewerkschaft. In „Sondierungsgesprächen“ mit den anderen Gewerkschaften soll nun geprüft werden, ob zu einem späteren Zeitpunkt ein Wiedereinstieg in die Kooperationsgespräche möglich ist. Die GEW hat 300.000 Mitglieder in Kindergärten, Schulen und Hochschulen.
Mit dem Ausstieg der GEW zeigt sich ein Problem der geplanten Großorganisation, die bis zum Jahre 2.002 entstehen soll. Bisher ist ungeklärt, wie mächtig die neue Großgewerkschaft künftig wird und die Einzelgewerkschaften bleiben sollen. Die Tarifpolitik soll nach wie vor Sache der Einzelgewerkschaften sein. Vornehmlich geht es bei der Fusion darum, gezielter Mitglieder zu werben, gemeinsame politische Ziele zu formulieren und auch Organisations- und Verwaltungskosten zu sparen.
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