piwik no script img

Weg vom Blumenkasten-Image

■ Kein Dorf will schöner werden: Ländliches Desinteresse am Dorfwettbewerb wird in Schleswig-Holstein immer größer

Zu einer stärkeren Beteiligung am Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft“ hat Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Klaus Buß (SPD) aufgerufen. Am jüngsten Landeswettbewerb im Jahr 1997 haben sich nur noch 110 Dörfer beteiligt, vor zehn Jahren waren es noch 265 Dörfer.

Mit dem Blumenkasten-Image früherer Jahre habe der Wettbewerb heute nichts mehr zu tun, versuchte Buß die säumigen Dörfler zu motivieren. Die vielerorts „nachhaltige Verbesserung der Lebensverhältnisse in den ländlichen Räumen“ sei ein wichtiger Standortfaktor. Rund 50 Prozent der Landesbürger wohnten auf dem Land und hätten hier ihren Arbeits- und Lebensraum. Lebensqualität, Freizeitwert und Arbeitsplatzangebote hätten in vielen Dörfern, trotz des Strukturwandels und der Arbeitsplatzverluste in der Landwirtschaft, in den vergangenen Jahren deutlich verbessert werden können.

Gemessen an diesen Maßstäben habe die Gemeinde Langballig (Kreis Schleswig-Flensburg) vorbildlich abgeschnitten. Wohnen und Wirtschaft seien durch das Schaffen neuer Arbeitsplätze besonders erfolgreich kombiniert worden. 400 Arbeitsplätze im Ort bedeuteten rechnerisch eine Vollversorgung für alle Arbeitnehmer. Außerdem spiegele das lebendige Vereinsleben ein hohes Maß an Bürgersinn und Interesse an der Dorfgemeinschaft wider.

Langballig sowie das Dorf Weddelbrook (Kreis Segeberg) sind in der vergangenen Woche auch als Landessieger im Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ preisgekrönt worden. Am Bundeswettbewerb hatten sich 5529 Dörfer aus ganz Deutschland beteiligt. lno

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen