piwik no script img

„Nazi-Problem“

■ betr.: Wahlkampf und das soge nannte Ausländerproblem

[...] Wenn auch die demokratischen Parteien inzwischen durch ihr künstliches „Ausländerproblem“ die rechten Parteien und Schläger salonfähig machen, so sollte ihnen eines bewußt sein: Zuerst sind es die Ausländer, und danach die Behinderten, Homosexuellen, Andersdenkenden und dann schließlich all die, die nicht dem „deutschen Idealbild“ entsprechen. Und wenn wir sagen „Ausländer raus“, so sollte uns auch die Folge „Ausländisches raus“ bewußt werden. So würde es dann irgendwann im Wirtschaftsland Deutschland keine Bananen und Orangen, keine chinesischen und griechischen Restaurants mehr geben, und Auslandsurlaub dürfte auch nicht mehr von den Reisebüros angeboten werden.

Ich empfehle unseren demokratischen (!) Politikern, vielmehr von einem „Nazi-Problem“ zu sprechen und gegen dieses mit aller Schärfe vorzugehen. Denn unsere Demokratie ist nicht selbstverständlich, und wir alle sollten sie uns erhalten. Ich jedenfalls stehe zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung – und bin stolz auf meine türkischen Freunde. Detlef Prahl, Ahrensbök

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen