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Kleppingers Gebetsmühle

■ Der FC St. Pauli unterlag dem Tabellenführer SSV Ulm am Freitag mit 0:1 und lernte, wie moderner Fußball gespielt wird

„Es kommt keine Neuverstärkung ans Millerntor.“ Die Gebetsmühle des Gerhard Kleppinger dreht sich schneller und schneller. Der Trainer des FC St. Pauli kommt immer mehr in Not, wenn er den Mißerfolg seines Teams erklären soll und vor allem, wenn er auf Verpflichtungen angesprochen wird, die dem Stadtteilverein aus der Misere helfen könnten. Vom Aufstieg ist am Millerntor spätestens seit dem vergangenen Freitag nicht mehr die Rede, eher vom Abstieg.

Da nämlich zeigte der SSV Ulm den Braun-Weißen, wie in der Zweiten Liga erfolgreich schön gespielt wird. Zwar wiederholt der Coach der Spatzen, Ralf Rangnick, ständig „Tabellenplätze sind nur Momentaufnahmen“. Dennoch spielten die Donaustädter den Fußball moderner Prägung, der sie zum Tabellenführer machte: Eine Viererkette in der Abwehr, drei Spieler greifen den ballführenden Gegenspieler an, im Angriff werden Überzahlsituationen durch hohe Beweglichkeit geschaffen. Und die Ulmer haben mit Dragan Trkulja einen Stürmer, der sich durchsetzen und Tore erzielen kann. Wie nach 35 Minuten, als er den Ball unhaltbar aus knapp 30 Metern in den Winkel drosch. Gegen diese filigranen Strategien hören sich Kleppingers taktische Ideen doch sehr viel bescheidener an: „Irgendwann treffen wir auch wieder die Kiste.“

Eberhard Spohd

St. Pauli: Thomforde, Dammmann, Trulsen, Stanislawski, Wolf, Hanke (ab 75. Karaca), Mason, Meggle, Chmielewski, Marin, Savitchev (ab 68. Maxhuni)

SSV Ulm: Laux, Stadler, Widmayer, Otto (ab 78. Seslar), Bodog, Maier, Gora, Rösler, Unsöld, Trkulja (ab 90. Konrad), Zdrilic (ab 87. Coulibaly)

SR.: Gettke – Z.: 13.400

Tor: 0:1 Trkulja (35.)

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