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Messe setzt zum Höhenflug an

■ Messe will 120 Meter hohen Messe-Tower auf dem Gelände unter dem Funkturm bauen

Das Messegelände unter dem Funkturm will Frankfurt am Main spielen. Nach der Fertigstellung der neuen Messehallen 1999 plant die Messe Berlin GmbH – quasi als Krönung des Areals –, einen „Messe-Tower“ zu errichten. Der 120 Meter hohe Turm soll auf der Südseite des Geländes neben der Eissporthalle entstehen und mit Büro- sowie Ladenflächen ausgestattet werden.

In der Diskussion für den Messe-Tower befindet sich derzeit ein schnittiger, halbkreisförmiger Hochhausentwurf des Architekten Oswald Mathias Ungers, der auch die backsteinroten Neubauten für den 160.000 Quadratmeter großen Messestandort entworfen hat.

Das Messegelände, sagte Michael Hofer, Sprecher der Messegesellschaft, „benötigt für die Südseite eine Eingangssituation“. Dort befindet sich der neue S-Bahnhof und ein Großteil der Veranstaltungshallen. Als Lösung favorisiere die Messe für diesen Bereich einen Tower, in dem Geschäfte und Büros untergebracht werden sollen. Die Messe, sagte Hofer, sei „an einer baldigen Lösung“ interessiert, da das Messegelände nach seiner Fertigstellung „flexibler“ – mit mehreren Veranstaltungen gleichzeitig – bespielt werden könne. Ein Messe-Tower sei zudem notwendig, um wachsende Nutzungsansprüche der Besucher und Aussteller zu befriedigen.

Noch ungeklärt sei, betonte Hofer, welche Höhe und welches Aussehen der neue Tower haben soll. Außerdem müsse jetzt darüber gesprochen werden, wie die Finanzierung des Gebäudes aussehen soll. Ob das Land Berlin oder ein privater Investor als Bauherr fungieren, sei offen.

Unterstützung erhält die Messe Berlin für das Projekt von Bausenator Jürgen Klemann (CDU) und Senatsbaudirektorin Barbara Jakubeit. Das Hochhaus, sagte Klemann, bedeute „ein Signal für das neu gestaltete Gelände und den Messestandort Berlin“. Der Plan, den Tower zu realisieren, könne auch ohne den Abriß der bestehenden Eissporthalle durchgeführt werden. Zugleich sei die Wahl des Standorts am Südausgang akzeptabel, „da er keine städtebauliche Konkurrenz zum Funkturm bilde“. Nach Ansicht Klemanns sollten außer Büros und Läden auch ein Hotel und Dienstleistungen im Turm untergebracht werden. Zur Finanzierung wollte der Bausenator keine Stellung abgeben.

Das Projekt soll heute im Bauausschuß des Bezirks Charlottenburg beraten werden. Der Bezirk ist für die Genehmigung des Bauvorhabens zuständig. Von Baustadträtin Beate Profé (Bündnis 90/Die Grünen), einer ausgewiesenen Kritikerin von Hochhausprojekten, war gestern dazu keine Stellungnahme zu erhalten. Rolf Lautenschläger

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