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Betr.: Hamburgs Theaterlandschaft

Sub- und Hochkultur, Avantgarde und Mainstream – daß diese Konzepte selbst in Deutschland nicht mehr streng getrennt sind, ist zu begrüßen, bringt aber für die Beteiligten bisweilen Probleme mit sich. Als 1982 Kampnagel mit den „Besetzungsproben“ eröffnet wurde, war es ein Ort für freies Theater und der Feind klar: das Staatstheater. Diese Grenze verläuft ästhetisch längst nicht mehr eindeutig. Freie Theatermacher haben ein Interesse daran, im gut subventionierten Stadttheater zu produzieren, und dieses hat glücklicherweise in den letzten Jahren viele von jenen entwickelte Formen aufgenommen. Die Produktionen, die unter der Intendanz von Frank Baumbauer am Schauspielhaus entstanden sind (und hoffentlich noch entstehen werden), sind ein Beweis dafür. Daß Tom Stromberg, der sich durch seine Arbeit am Frankfurter Theater am Turm (TAT) als Agent europäischer Avantgarde profilierte, im Jahr 2000 das größte Theater Deutschlands übernehmen soll, ist ein mutiger Schritt voraus. Die Entscheidung der Kulturbehörde für Stromberg ist umstritten; Kritiker bemängeln, Christina Weiss hätte einen Namen gekauft, aber kein theaterpolitisches Konzept für die Stadt verfolgt. Vor allem auf Kampnagel ist man sich seiner künftigen Funktion nicht sicher. Tom Stromberg und der Kampnagel-Chef Res Bosshart über das Theater Hamburg 2000.

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