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Panzerwaschen mit dem Lama

Schneverdingen (dpa) – In einem ehemaligen Militärcamp der britischen Armee in Reinsehlen in der Lüneburger Heide versammeln sich 8.000 Buddhisten, um sich vom Sektenchef Dalai Lama in Techniken zur Schulung von „Mitgefühl und innerem Frieden“ unterweisen zu lassen. Die nahe gelegene Stadt Schneverdingen, regiert von Heidekönigin Katja, empfängt die Besucher mit offenen Armen. „Die Heideblütensaison ist vorbei. Da freuen sich die Zimmervermieter“, sagt Stadtdirektor Michael Becker. Außerdem sei es ein „Glücksfall“, daß die brachliegende Fläche genutzt werde. Die Briten hatten dort eine zehn Millionen Mark teure Panzerwaschanlage hinterlassen. Seit Wochen flattert jetzt die tibetische Fahne über dem einstigen Stabsgebäude der Briten. Kahlköpfige Nonnen und Mönche in traditionellen roten Roben arbeiten emsig, damit Ende Oktober alles reibungslos läuft. Eine Zeltstadt mit Versammlungsraum, Kinderhort und Imbißständen für Vollwertkost wird errichtet. Nach den täglich mehrstündigen Unterweisungen auf dem „Stufenweg der Erleuchtung“ wird sich der Dalai Lama in das fünfzehn Kilometer entfernte Heidedorf Lünzen zurückziehen. Ob Heidekönigin Katja ihn im dortigen Meditationshaus Semkye Ling besucht? Foto: Reuters

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