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Lateinamerika fordert Sonderfonds gegen die Krise

■ Der Ibero-Amerikanische Gipfel geht mit einem Appell an die Industrieländer zu Ende

Porto (AFP) – Die lateinamerikanischen Staaten haben von den Industrieländern einen Sonderfonds zur Bekämpfung der Auswirkungen der derzeitigen Finanzkrisen gefordert. Japan, die USA und die EU müßten dringend Maßnahmen ergreifen, um eine weltweite Rezession zu verhindern, hieß es in der Abschlußerklärung des 8. Ibero-Amerika-Gipfels, der am Sonntag im portugiesischen Porto zu Ende ging.

Konkret sollen sich die Industrieländer dafür einsetzen, beim Internationalen Währungsfonds (IWF) einen Sonderfonds für jene Staaten einzurichten, die trotz ihrer Strukturreformen in den Strudel der Finanzturbulenzen gerissen wurden. Spaniens konservativer Ministerpräsident José Maria Aznar sagte, die ibero-amerikanischen Staaten hätten die Finanzkrise nicht verschuldet, und es sei „zutiefst ungerecht“, wenn sie nun deren Opfer würden.

Die bei den internationalen Finanzinstitutionen hinterlegten Mittel müßten erheblich aufgestockt werden, forderten die Gipfelteilnehmer. Außerdem müßten IWF und Weltbank Mittel und Wege finden, die Stabilität und Transparenz der Märkte zu fördern. Es müsse vermieden werden, daß die Schwierigkeiten einiger Länder über die Finanzmärkte eine allgemeine Krise auslösten, die auch die Strukturreformen in Lateinamerika gefährdeten. Die Staats- und Regierungschefs aus 21 Staaten plädierten für einen „neuen Impuls“ der Beziehungen zu Europa und verurteilten die US-Sanktionen gegen Kuba. Der 9. Ibero-Amerikanische Gipfel ist 1999 in Kuba geplant.

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