: Indien lesen
Indische Literatur, die in deutscher Übersetzung vorliegt, ist anglo-indische Literatur. Es sind Texte von Indern, deren Muttersprache Englisch ist, die zumeist – wie Salman Rushdie – schon länger nicht mehr in Indien leben. Es ist Literatur einer kleinen, elitären, im Land selbst zum Teil marginalisierten Schicht – nur etwa vier Prozent der indischen Bevölkerung haben Englisch als Muttersprache. Aber es ist gute Literatur. Rushdie selbst bezeichnete die englischsprachige indische Literatur als überlegen. Damit provozierte er heftige Kontroversen und zwang im Gegenzug Arundhati Roy, Autorin des Bestsellers „Der Gott der kleinen Dinge“, dazu, die Authentizität ihrer Erzählung zu verteidigen – weil sie auf Englisch schreibt.
Arundhati Roy: Der Gott der kleinen Dinge, Blessing, München 1997, 384 S., 42,90 Mark. Die kleinen Dinge des Lebens vor dem Hintergrund der Geschichte des Subkontinents.
Mukul Kesavan: Die Reise nach Benares, Heyne Verlag, München 1997, 532 S., 14,90 Mark. Einem jungen Photographen gerät eine Zugreise zur Zeitreise. Die Geschichte Indiens als Roman.
Literatur über Indien
V.S. Naipaul: Land der Finsternis. Fremde Heimat Indien, Hoffmann und Campe, Hamburg 1997, 352 S., 44 Mark; ders.: Indien. Ein Land in Aufruhr, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1992, 736 S., 58 Mark. Zwei Bücher des Briten Naipaul über seine „Heimat“ Indien: Das Land als Horror für den jungen Mann, als Aufruhr und Würde für den älteren.
Alexander Frater: Regen-Raga. Eine Reise mit dem Monsun,Klett-Cotta, Stuttgart 1994, 368 S., 44 Mark. Ein Wettlauf mit dem Monsun. Erst bleibt er aus, aber als er kommt...
Danièle Sallenave: Indien oder die Verwüstung der Welt, Hanser, München 1996, 144 S., 25 Mark. Farben und Gerüche, bettelnde Kinder, Tiere, Elendshütten, großartige Tempel. Die totale Andersartigkeit führt zur Auflösung eigener Bezugspunkte.
http://206.151.4.208/indien/links.htmbietet Links zu indischen Zeitungen, u.a. The Times of India und India Today. Martin Hager
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen