„Spieler nehmen sich zu wichtig“

■ Werder-Trainer Magath übt Kritik: Der körperliche Zustand der Profis habe ihn erschreckt, zu lange habe man gelaubt, alles sei in Ordnung

Felix Magath hat eine Woche nach seinem Dienstantritt beim SV Werder Bremen bereits eine kritische Bilanz gezogen. Beim vom Abstieg aus der Fußball-Bundesliga bedrohten Verein hat nach Meinung des Sidka-Nachfolgers zu lange die Version vorgeherrscht, daß alles in Ordnung sei. „Schon seit drei Jahren ist der Verein in permanenter Gefahr abzusteigen. Die Mannschaft war instabil und stand ziemlich lange unten, auch wenn das Team immer wieder nach oben gekommen ist“, meinte der neue Cheftrainer des SV Werder vor Medienvertretern.

Magath war nach der ersten Trainingseinheit erschrocken über den körperlichen Zustand der Spieler. Kritik übte der 45 Jahre alte Fußball-Lehrer an den Profis: „Nicht nur in Bremen haben die Spieler ein verkehrtes Bewußtsein. Sie nehmen sich zu wichtig und denken oft unprofessionell. Das hat ihnen bisher nur niemand gesagt. Ich bin dabei, ihnen meine Einstellung zu vermitteln. Aber das kann ich nicht allein. Da müssen alle mitziehen.“

Die Winterpause will Magath nutzen, um zu Beginn der Rückrunde am 20. Februar 1999 die Mannschaft in einer körperlich stark verbesserten Verfassung zu präsentieren. Dazu will er ein einwöchiges Trainingslager in den Alpen vorschlagen. In seinem Kader finden derzeit der Brasilianer Ailton und der Schweizer Adrian Kunz keinen Platz. „Beide genügen nicht den Anforderungen“, sagte Magath. Stürmer Ailton hatten die Bremer vor zwei Wochen für rund fünf Millionen Mark verpflichtet.

Acht Teams beim Hallenturnier

Das Qualifikationsturnier zum Hallen-Masters des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist komplett. Am 9./10. Januar treten in der Stadthalle Bremen Borussia Dortmund, SV Werder Bremen, Hamburger SV, KFC Uerdingen, 1. FC Köln, TeBe Berlin, Wattenscheid 09 und der VfB Oldenburg an. dpa