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AA läßt Bayern allein

■ Ministerium weist Amtshilfeersuchen zur Abschiebung von „Mehmet“ zurück

München/Bonn (dpa) – Bayern wird bei der geplanten Abschiebung des jugendlichen Serienstraftäters „Mehmet“ vorerst keine Amtshilfe vom Auswärtigen Amt erhalten. Um den Fall bahnte sich am Wochenende ein politischer Konflikt zwischen Bonn und München an. Die bayerische Staatsregierung solle selbst erst einmal alle rechtlichen Schritte ausschöpfen, erklärte das Auswärtige Amt. Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) hatte das Auswärtige Amt aufgefordert, wegen „Mehmet“ in der Türkei zu intervenieren. Zuvor hatte das türkische Generalkonsulat in München den Paß des 14jährigen auf Wunsch der Eltern für ungültig erklärt und damit die Abschiebung verhindert, die nur mit gültigen Ausweispapieren möglich ist. Man werde nicht zulassen, daß München den „Schwarzen Peter“ nach Bonn abschiebe, betonte Außenamtssprecher Martin Erdmann. Erst wenn in Bayern alle Möglichkeiten ausgeschöpft seien, werde das AA „selbstverständlich“ auch Amtshilfe leisten.

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