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Der Professor macht es „ohne Wenn und Aber“

■ Die PDS-Genossen sind zufrieden: Der neue Umweltminister in Schwerin heißt Wolfgang Methling

Schwerin (taz) – Seine Antrittsrede als erster PDS-Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern hatte Wolfgang Methling vorsichtshalber schon mal vorab gehalten.

Als der Landesparteitag vorigen Samstag in Parchim noch weit davon entfernt war, darüber abzustimmen, ob die PDS die Regierungsverantwortung im Land wolle, schritt Methling, 50, leger gekleidet wie stets, ans Mikrofon. „Ich werde ein Minister ohne Wenn und Aber sein“, vernahmen da die Genossen, einer, „der in Verbänden keine Gegner, sondern Partner sieht“. Und noch was: „Ich hoffe auf Loyalität.“ Vielen anderen hätte man ein solches Vorpreschen übel genommen, nicht jedoch Methling.

Der Professor für Tiergesundheitslehre an der Universität Rostock ist keiner, der sich permanent in den Mittelpunkt stellt, sondern dahin gestellt wird. Meistens von der Parteispitze, die ihm signalisierte: Wolfgang, du mußt den Umweltminister machen. Also machte er. Schließlich ist die Auswahl an fachlich versierten, politisch integren und zudem beliebten Personen, die für ein Ministeramt in Frage kommen, bei der in Ökofragen nicht gerade brillierenden PDS begrenzt. Methling ist einer, der diese Wünsche erfüllt. Politisch gilt er als nachdenklich-analytischer Redner, den „Gysi von Rostock“ nennen ihn manche seiner Fans. In seiner Heimatstadt grüßen und schätzen ihn selbst politische Gegner. Denn Methling begreift Alltagssorgen. Erzählte man ihm von Sandkastenkonflikten zwischen spielenden Kindern und kackenden Katzen, würde Mehtling im Zweifel an seiner Uni eine Untersuchung zu den Gesundheitsgefahren durch Spulwürmer anstrengen.

Über sich selbst sagt der Mann mit der ruhigen Stimme, er sei ein „Nutznießer des Anschlusses der DDR an die Bundesrepublik“. Einer, dem es als aktives SED-Mitglied schon zu DDR-Zeiten gut ging und der 1992 als Professor nach Rostock berufen wurde. Andererseits, kokettiert er, sei er „ein Loser-Typ“, und auch das ist nicht ganz unwahr. Immer wieder schrammte Methling knapp am Erfolg vorbei. 1994 unterlag er als PDS-Bundestagsdirektkandidat der SPD-Kandidatin. Bei der Rostocker Oberbürgermeisterwahl 1995 mußte er sich erst im dritten Wahlgang geschlagen geben. Und auch in diesem Jahr reichte es wieder nicht für den Einzug in den Bundestag.

Gestern wurde Methling als PDS-Umweltminister in Schwerin vereidigt. hh

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