: Unfehlbare Geldpäpste? –betr.: „Genossen streiten Seit' an Seit' für Zinssenkungen der Notenbank“, „Marktschreierisch“, taz vom 2. 11. 98
Der veröffentlichte Sachverstand ist entsetzt und sieht die Grundfesten der Republik bedroht. [...] Zwar leben wir in einer Demokratie, aber in Fragen des Geldes soll offenkundig der „Unverstand“ der gewählten Volksvertreter die Arbeit der unfehlbaren Geldpäpste nicht stören. Hoch über den Niederungen der kurzatmigen Tagespolitik wissen sie allein, was für die Deutschen und Europa wahrhaftig selig machend ist: Absolute Geldwertstabilität. [...]
Wäre es nicht an der Zeit, daß die Bundesbank und ihre Jünger in den Medien nach 16 Jahren neoliberaler Verheißungen einige Fakten nüchtern zur Kenntnis nehmen: In der Ära Helmut Kohl haben sich die Angebotsbedingungen für die Unternehmen durchgreifend verbessert. Dennoch dümpelt die Binnenkonjunktur immer noch dahin, während die Zahl der Millionäre und Arbeitslosen wächst.
Am 27. September ist deshalb das „Weiter-so-Deutschland“ mit großer Mehrheit abgewählt worden. In den nichtgewählten Köpfen regiert es aber offenkundig unbekümmert weiter. Kostas Petropoulos, Tübingen
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