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Zehn Jahre IRRTU(R)M

■ Jeck: Großes Pressefest mit den Bremer „Psychiatrieerfahrenen“

Samstag, 20 Uhr, Weserterrassen: Musik, Tanz, Buffet und Autorenlesung, und all das für umsonst! Hurra! Doch wem haben wir diese Wohltaten zu verdanken? Ähem...: der Zeitungsinitiative IRRTU(R)M für psychiatrieerfahrene Menschen aus Bremen und Umgebung, die vor zehn Jahren als Projekt des psychosozialen Trägervereins „Initiative zur sozialen Rehabilitation und Vorbeugung psychischer Erkrankungen e.V.“ gegründet wurde. Uff! Bestimmt konsumieren die Erfinder solcher Bandwurmnamen verbotene Drogen. Anstelle eines Eintrittspreises sollten die Besucher des IRRTU(R)M-Pressefestes einen neuen Namen für psychiatrieerfahrene Menschen und Initiative zur sozialen undsoweiter mitbringen.

„IRRTU(R)M“ soll an die aufgelöste Langzeitpsychiatrie im Kloster Blankenburg bei Bremen erinnern, deren Insassen die ersten IRRTU(R)M-Schreiber waren. Und ein „Irrtum“ sind solche schrecklichen Institutionen sowieso. Der aktuelle IRRTU(R)M wird von Jüngeren gemacht, die eher mal akut Bremen Ost von Innen kennengelernt haben.

70 Autoren haben bisher über Liebe und Sucht, Arbeit und Psychopillen usw. geschrieben. Dabei ist – wie in anderen Zeitungen auch – die Redaktionsarbeit selbst fast genauso wichtig wie das schiere Schreiben. Der IRRTU(R)M erscheint in einer Auflage von 1.500 und darbt finanziell wie eh und je. Doch heute wird erstmal gefeiert, übrigens zusammen mit Redakteuren von 16 ähnlichen deutschen Zeitschriften, die am Wochenende ihr erstes Bundestreffen veranstalten. BuS

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