: Ein Kriegsrecht in Friedenszeiten –betr.: „Krach um Garzweiler vertagt“ und diverse andere Garzweiler-Artikel, taz vom 30. 10. 98
Die Seilschaft von Rheinbraun, Landesregierung, SPD und RWE in Nordrhein-Westfalen bewegt sich in Richtung einer terroristischen Vereinigung. Die Sozialdemokraten lassen ohne Not 8.000 Menschen vertreiben, denn die sogenannte Umsiedlung kommt de facto einer gewaltsamen Heimatberaubung gleich. Der Braunkohlentagebau löscht Dörfer aus, spaltet Familien und Nachbarn, treibt Menschen in die Selbsttötung.
Die hiesige Presse sieht zu und kommt ihrer Informationspflicht nicht mehr nach. Sie ist dem Umwelt-, Natur- und Menschenverachter Rheinbraun AG hörig. Wissenschaftliche Argumente gegen den Braunkohlentagebau erspare ich mir, da das Bergrecht, mit dem die Seilschaft sich juristisch absichert, ein Kriegsrecht in Friedenszeiten ist. Die Erde an der Erft und in der Niederlausitz weint, doch kein Politiker hört sie. Der Hinkefuß scheint sie alle im Griff zu haben. Armes Horno, armes Otzenrath.
Und dann soll auch noch der ausgelaugte Rheinbraunspezie Johannes Rau unser Staatsoberhaupt werden. Dieser Mann ist an der hiesigen Naturzerstörung und der Heimatvertreibung mitschuldig. Unser Land hat wahrlich eine/n Bessere(n) verdient, und die/der sollte nicht aus der Politik kommen. Rüdiger Hegner, Kerpen-Sindorf
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