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Streit um Soldatenrebellion

■ Chirac kritisiert Jospin für Erinnerung an kampfmüde Soldaten im Ersten Weltkrieg

Paris (dpa) – Eine Rebellion von Soldaten, die 1917 nicht mehr in die mörderischen Kämpfe ziehen wollten, hat in Frankreich kurz vor dem 80. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkrieges einen Streit ausgelöst. Der konservative Staatspräsident Jacques Chirac und ihm nahestehende Politiker kritisierten, daß der sozialistische Premierminister Lionel Jospin diese Soldaten bei einer Gedenkfeier ausdrücklich genannt hat. Jospin hatte am Donnerstag bei einer Gedenkveranstaltung nordöstlich von Paris an die dortigen Schlachten während des Ersten Weltkrieges erinnert und auch die Rebellion gegen einen weiteren Einsatz erwähnt. „Diese Soldaten, mit deren Erschießung ein Exempel statuiert werden sollte, müssen vollständig in unser kollektives Gedächtnis wiederaufgenommen werden“, sagte er. Bei einer erfolglosen französischen Gegenoffensive gegen die deutschen Truppen waren in diesem Gebiet im Frühjahr 1917 etwa 80.000 Soldaten gefallen. Ende Mai kam es zu einer Meuterei von rund 40.000 Soldaten. 3.000 bis 4.000 Soldaten wurden vor Kriegsgerichte gestellt, von den 554 zum Tode verurteilten wurden 49 hingerichtet und etwa 1.400 zu Zwangsarbeit verurteilt.

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