piwik no script img

Remember the Good!

Was ist Kunst? Im Netz wird die Frage neu gestellt, und zwar interaktiv, wie es sich gehört. Der Amerikaner Tim Whidden beantwortet sie mit seinem Projekt „Time (TM)“ ( www.spacelab.net/twhid/ time/). Mit seinem Grafikprogramm ergänzt er zum Preis von zwei Dollar jedes Bild, das man ihm zuschickt, mit einem Porträt von sich selbst und schickt es handsigniert zurück. Die Kunst entsteht allein in der Datenleitung (Bild oben), und die Künstler-Kollegin Maggie Marsion schreibt begeistert: „Diese Arbeit hat mir ein Bild von der sozialen Architektur des Internets gegeben.“

Die Deutschen Michelle Adolfs und Petra Müller hantieren lieber mit Pinsel und Leinwand. Näheres darüber ist in der „Malerwerkstatt“ auf ihrer Website nachzulesen. Doch auch bei ihnen macht erst das Netz Kunst daraus. Sie lassen unter „ www.learn-line.nrw.de/ Themen/Kunstentscheid/“ online entscheiden, ob die hier „Restbilder“ genannten Gemälde zu dieser Gattung gehören. Unten sind zwei Beispiele zu sehen. Wer mit „Ja“ antwortet, wird mit ähnlichen Stücken bestraft, die andere schon als Kunst identifiziert haben. Wer das netzgeprüfte Bild besitzen will, muß über den Preis chatten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen