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Politisch motivierte Ungleichbehandlung

betr.: „Broschüre über Kurden“,

taz vom 30. 10. 98

„Ich kann kein Heft machen, in dem die Spannungen zwischen Kurden und Türken vertieft werden.“ Eine auf den ersten Blick nachvollziehbare Begründung der Berliner Ausländerbeauftragten für die Nichterstellung einer Broschüre über Kurden. Bei näherem Hinsehen tun sich dem kritischen Leser jedoch Zweifel auf. Wie kann es hingenommen werden, daß es zwar Broschüren über sämtliche in Berlin lebenden Bevölkerungsgruppen gibt, während lediglich die recht große kurdische Community außen vor bleibt?

Zweifelhaft auch die Aussage, in Auftrag gegebene Manuskripte seien nicht zu ihrer Zufriedenheit erstellt worden. Wenn ein renommiertes und unabhängiges Berliner Institut Migrationsursachen von Kurden analysiert und in diesem Zusammenhang die bekanntermaßen problematische Minderheitenpolitik der Türkei zur Sprache kommt, sollte dies nach hiesigem Demokratieverständnis kein Grund sein, eine bedeutende Berliner Community „unter den Tisch fallen zu lassen“. Barbara John sollte sich überlegen, ob sie nicht gerade durch diese politisch motivierte Ungleichbehandlung und mangelnde Konfliktbereitschaft die Spannungen zwischen Kurden und Türken vertieft. Riza Baran

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