: Unterm Strich
Wohin mit Goethe? Die Umzugsbegehrlichkeiten der ehrwürdigen Kulturvertreterin im In- und Ausland lösen Irritationen aus. Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel hat „mit größter Verwunderung“ auf Meldungen reagiert, nach denen das Goethe-Institut einen Umzug von München nach Berlin erwäge. Bereits 1992 habe er einen Umzug des Goethe-Instituts von München nach Weimar ins Gespräch gebracht. Damals sei ihm mitgeteilt worden, daß es nicht möglich sei, nach Weimar zu ziehen, weil gerade ein viele Millionen Mark teurer Neubau in München für das Institut entstehe, erinnerte Vogel. Sollte das Institut trotz Neubau tatsächlich seinen Sitz verlagern wollen, so könne nur Weimar in Frage kommen. Angesichts des erst 1993 in München bezogenen millionenschweren Neubaus sehe man in Weimar das Goethe-Institut allerdings in der Pflicht, jegliche Umzugspläne vor den Steuerzahlern zu vertreten, betonte der Oberbürgermeister.
Dem Steuerzahler soll an dieser Stelle auch noch ordentlich angezeigt werden, daß Klaus-Dieter Lehmann, bislang Generaldirektor der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main, erwartungsgemäß zum Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gewählt wurde – und zwar einstimmig. Na also, geht doch. Und noch was Neues: Der Stiftungsrat wählte den Kulturstaatsminister im Bundeskanzleramt, Michael Naumann, zum Stiftungsratsvorsitzenden. Stellvertreter wird sein Abteilungsleiter Knut Nevermann. Beide übernehmen die Mandate der bisherigen Stiftungsratsmitglieder Bundesminister a. D. Manfred Kanther und Staatssekretär Eckart Werthebach, die ihre Funktionen niedergelegt hatten.
Schweden steht vor einem Schauspielerstreik an Theatern und Opern. Wie die Gewerkschaft der Schauspieler in Stockholm bestätigte, sollen bis zum 5. Dezember wechselweise verschiedene Vorstellungen an sieben Bühnen in Stockholm, Göteborg, Helsingborg und Uppsala zur Durchsetzung höherer Gagen bestreikt werden. Die Schauspielergewerkschaft will eine Mindestgage von monatlich 16.000 Kronen (3.700 Mark) gegenüber bisher 13.800 (3.200 Mark) durchsetzen. Jüngere Schauspieler erklärten in der Zeitung Dagens Nyheter, sie stützten die Streikpläne ohne Einschränkungen, weil man von den bisherigen Gagen in Schweden einfach nicht leben könne.
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