Unterm Strich

Der Osloer Aschehoug-Verlag hat am Montag einen bisher unbekannten Roman der Literatur-Nobelpreisträgerin Sigrid Undset (1882–1949) veröffentlicht. Das Manuskript für das wahrscheinlich 1943 im US-Exil verfaßte Buch war 1997 entdeckt worden. Wie die Zeitung Aftenposten berichtete, ist der unter dem Titel „Zwölf Jahre“ („Tolv aar“) veröffentlichte Roman die direkte Fortsetzung von „Elf Jahre“ („Elleve aar“), in dem Undset Teile ihrer eigenen Kindheit in Dänemark bis zum elften Lebensjahr verarbeitet. Die Autorin hatte 1928 den Nobelpreis für Literatur erhalten. Sie ging 1940 wegen der Besetzung Norwegens durch das nationalsozialistische Deutschland ins US-Exil und kehrte 1945 zurück.

Begleitet von Protesten verschiedener Tierschutzorganisationen ist am Sonntag in Frankfurt am Main der Hessische Kulturpreis an den Hirnforscher Wolf Singer verliehen worden. Neben Singer, dem Versuche an Affen vorgeworfen werden, erhielten auch das Filmemacher-Ehepaar Mischka Popp und Thomas Bergmann und der Künstler Thomas Bayrle den mit je 30.000 Mark dotierten Preis von Ministerpräsident Hans Eichel. In seiner Laudatio hob Eichel hervor, daß Singer verantwortungsbewußt mit dem Leben von Tieren umgeht. „Wenn Versuche mit Tieren dazu führten, daß Menschen geholfen werden kann, dann sind nach meiner ethischen Überzeugung Tierversuche notwendig“, sagte der SPD-Politiker.